Neue Motorradausbildung für ältere Lenker

Die Zahl der verunglückten älteren Motorradfahrer steigt stark an - auch in der Steiermark. Nun will das Verkehrsministerium darauf reagieren und die Motorrad-Führerschein-Ausbildung anpassen.

Es sind nicht mehr die jungen Wilden, die in schwere und tödliche Motorradunfälle verwickelt sind: Am häufigsten verunglücken mittlerweile Männer über 39.

Weniger beweglich als Junge

Die meisten von ihnen haben den Motorradführerschein auch erst nach dem 39. Geburtstag gemacht, sagt Marcus Martschitsch, Vorsitzender der Fachgruppe Fahrschulen in der Wirschaftskammer: „Zum einen liegt es daran, dass die natürlich mit 39 Jahren ohne Zweiraderfahrung direkt auf ein schweres Motorrad steigen können und dieses auch bewegen dürfen.“ Zum anderen sei man mit 39 einfach nicht mehr so fit und beweglich, wie ein 20-Jähriger oder sogar 16-, 17-, 18-Jährige, sagt Martschitsch: Genau dieses fehlende Gleichgewichtsgefühl in Verbindung mit starken Maschinen führe laut ihm dazu, dass man ein größeres Risiko zu verunfallen trage.

Mehr Praxis, weniger Theorie

Zwar gehört nur ein Prozent aller Motorradfahrer zu diesen Spätstartern, 23 Prozent aller Verunglückten gehören aber dieser Gruppe an. Nun will das Verkehrsministerium darauf reagieren und reformiert die Ausbildung: Um zwei Fahrstunden mehr soll mit diesen über 39- Jährigen und vielleicht sogar mit allen Motorradfahrern praktisch gefahren werden. Bei der Beobachtungsfahrt, die innerhalb eines Jahres nach der Führerscheinprüfung stattfindet, sollen außerdem nicht zwei, sondern vier Fahrstunden absolviert werden, informiert Matschitsch.

Vom Theorieunterricht fallen hingegen zwei Stunden weg, so der Plan des Verkehrsministeriums. Um künftig die Kosten des Motorradführerscheins im Rahmen zu halten, sollen etwa Ausfahrten in Vierergruppen erlaubt werden. In Kraft treten sollen die Neuregelungen im Frühjahr 2015.

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