Angestellter stahl 115 Tonnen Fleisch aus Betrieb
Es war ein groß angelegter Betrug, den die Polizei Leibnitz aufdeckte: Ein 38 Jahre alter Angestellter des fleischverarbeitenden Betriebs agierte zusammen mit einem 33-jährigen Lieferanten und einem weiteren Mittelsmann, einem 57-jährigen Slowenen.
Mehrere Hunderttausend Euro Schaden
Über eineinhalb Jahre lang bereitete der Angestellte tiefgefrorenes Fleisch in einem Kühllager der Firma unbemerkt auf Paletten zum Abtransport vor. Der Zulieferer lud das Schweinefleisch dann in den frühen Morgenstunden in seinen Lkw und übergab es schließlich auf einem Parkplatz dem 57-Jährigen. Dieser dürfte die Ware anschließend in Slowenien gewerbsmäßig verkauft haben. Insgesamt wurden etwa 115 Tonnen - vorwiegend Bauchfleisch und Karree - unbemerkt abtransportiert, der Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro.
Bei Übergabe auf frischer Tat ertappt
Dass Ware fehlt, war der Firma bis Juli 2014 nicht aufgefallen. „Mitarbeiter bemerkten, dass plötzlich Fleisch für die Verarbeitung fehlte. Nach einer Inventur wurde festgestellt, dass 115 Tonnen abgängig waren. Daraufhin erstattete der Geschäftsführer Anzeige“, so Revierinspektor Jürgen Ploder von der Polizei Leibnitz. „Der Verdacht fiel auf den 38-Jährigen, da er als Bereichsleiter jeden Morgen rund eine Stunde allein im Lager verbrachte.“
Die Beamten ertappten schließlich den Lieferanten und den 57-jährigen Mittelsmann auf einem Parkplatz in Landscha bei der Fleischübergabe auf frischer Tat und nahmen sie fest - allein bei dieser Übergabe konnten etwa zwei Tonnen Schweinefleisch und Bargeld sichergestellt werden. Der 38-jährige Angestellte des Betriebs wurde daraufhin an seinem Arbeitsplatz festgenommen.
Alle drei Männer waren bei den Einvernahmen umfassend geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.