Asyl: Küberl fordert gemeinsame Lösung

Nach dem Aufnahmestopp im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen wird hektisch nach Quartieren für die rund 70 Asylwerber, die täglich in Österreich eintreffen, gesucht. Positive Signale kommen vom steirischen Caritas-Direktor Franz Küberl.

Seit Tagen sorgt die Flüchtlingsdebatte für heftige Diskussionen. Die Erwartungen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Notquartiere für Flüchtlinge bei Nichtregierungsorganisationen zu finden, werden von Diakonie und Volkshilfe gedämpft: Die bestehenden Quartiere seien voll; neue zu schaffen, gehe nicht so schnell.

„Nicht gegeneinander Ratschläge erteilen“

Für den steirischen Caritas-Direktor Franz Küberl wurde das jetzige Problem herbeiverwaltet: „Gescheit wäre für die Politik jetzt auf alle Fälle einmal, dass man nicht gegeneinander Ratschläge erteilt, sondern miteinander Lösungen sucht.“

Er fordert ein gemeinsames Lösungsteam von Bund und Ländern, das auch im Sommer tagt. Die Caritas würde ihren Teil dazu beitragen, aber „die Caritas ist kein Staatsersatz. Natürlich würden wir mitdenken, wenn wir gefragt werden, das hat aber nichts damit zu tun, dass in diesem oder jenem Bundesland eine Hilfsorganisation auch noch Ressourcen zur Verfügung stellt, das kann in Folge sein“.

Küberl verweist aber auch darauf, dass in den letzten 20 Jahren schon in vielen Klöstern und Pfarrhöfen Flüchtlinge untergebracht wurden: „Da gibt es schon eine ganze Menge, die getan wird, jetzt kann man immer noch schauen, ob noch etwas möglich ist, aber man muss immer auch darüber reden, welche Qualität soll die Flüchtlingsunterbringung haben, was ist die Bezahlung für die Flüchtlingsunterbringung, wie ist das in der jeweiligen Gemeinde angepasst - das sind die Dinge, über die man reden muss.“

Nur wenig Platz in steirischen Kasernen

Für Innenministerin Mikl-Leitner wäre es auch möglich, Flüchtlinge in leer stehenden Kasernen unterzubringen - mehr dazu in Zelte als „letzte Alternative“ (news.ORF.at): Hier gibt es laut Auskunft des Militärkommandos Steiermark theoretisch nur im militärischen Teil des Flughafens Thalerhof 50 Plätze, die Kaserne sei aber im Besitz des Militärischen Immobilienzentrums.

Schrittwieser: Konferenz im September

Landeshauptmann Franz Vovoes (SPÖ) gab am Mittwoch keine Stellungnahme ab - er verwies an den zuständigen Landesrat Siegfried Schrittwieser. Dieser ließ ausrichten, dass die durch den Anstieg der Flüchtlingszahlen bundesweit noch brisanter gewordene Thematik im September bei einer Landesflüchtlingsreferentenkonferenz ausführlich diskutiert werde; in der Zwischenzeit würde das Land alles unternehmen, damit die vorgegebene Quote bestmöglich erfüllt werden kann.