Med-Uni Graz erforscht Muttermilch

Dass sich Ernährungs- und Bewegungsverhalten auf die Schwangerschaft auswirken können, ist nichts Neues. An der Med-Uni Graz untersucht man nun bestimmte Bestandteile der Muttermilch und deren mögliche Wirkung auf ungeborene Kinder und deren weitere Entwicklung.

Humanmilch Oligosaccharide (HMO) gehören zu den Kohlenhydraten, die wiederum zu den Hauptnährstoffen der Nahrung zählen; sie sind relativ früh im mütterlichen Blut nachweisbar, und sie können die Entwicklung des Kindes entscheidend beeinflussen.

Auswirkungen auf das Ungeborene

Wie sich die Oligosaccharide auf das gestillte Neugeborene auswirken, wurde bereits untersucht, die Rolle der Kohlenhydrate in der Muttermilch vor der Geburt ist aber noch unbekannt. Verschiedene genetische Faktoren, aber möglicherweise auch Umwelteinflüsse prägen die HMO in der Muttermilch.

Unter der Leitung von Evelyn Jantscher-Krenn untersucht deshalb ein Team der Med-Uni einerseits, ob sich das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Mutter auf die Zusammensetzung und Konzentration der Kohlenhydrate in der Muttermilch auswirkt, andererseits, ob das möglicherweise während der Schwangerschaft Einfluss auf das Ungeborene haben kann - etwa in Bezug auf die Fettverteilung oder die Größe des Kindes und ob dadurch möglicherweise auch weitere Stoffwechselerkrankungen im Erwachsenenalter hervorgerufen werden können.

Keine aufwendigen Untersuchungen

Für das Forschungsprojekt werden Schwangere begleitet - sie wurden im Rahmen ihrer Vorsorgeuntersuchungen angesprochen. Die Frauen müssen dafür aber keine aufwendigen Untersuchungen über sich ergehen lassen, so Jantscher-Krenn: Sie machen die Vorsorgeuntersuchung an der Med-Uni; zusätzlich zu den normalen Untersuchungen wird noch die Fettverteilung gemessen. Zudem müssen die werdenden Mütter einen Ernährungsfragebogen ausfüllen und drei Mal einen Gürtel tragen, der misst, wie viel man sich bewegt.

Ziel der Forschungen ist es unter anderem festzustellen, dass die Kohlenhydrate nicht nur für das Neugeborene wichtig sind, sondern auch für das Ungeborene und dessen Entwicklung.

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