Ansturm auf Nachhilfe-Institute

Rund 2.400 steirische Schüler müssen im Herbst zu einer Nachprüfung antreten und daher auch in den Ferien lernen. Üblicherweise passiert das vorwiegend im August, und daher haben die steirischen Lerninstitute ab sofort wieder Hochsaison.

Im Juli ins Schwimmbad, im August ins Lerninstitut - das ist der klassische Sommerplan vieler steirischer Kinder. Jetzt beginnt der große Andrang auf die Nachhilfeinstitute, bestätigt Daniela Wippel vom Lerninstitut „Aufwärts“ in Deutschlandsberg: „Der Juli war ruhiger, da gönnen sich die Schüler meist eine Pause, um ganz abzuschalten. Im August geht es sehr rund, vor allem in Mathematik und Englisch sind wir heuer schon sehr ausgelastet.“

„Top-Fächer“: Mathematik, Englisch, Rechnungswesen

Mathematik ist und bleibt das meist gebuchte Nachhilfefach, aber es gibt auch Bedarf an anderer Stelle. So wird laut Daniela Wippel seitens der berufsbildenden Schulen das Fach „Rechnungswesen“ stark nachgefragt, und es würden heuer auch besonders viele Lehrlinge ihr Institut aufsuchen.

Neun Millionen Euro für Nachhilfe seit Sommer 2013

Im Sommer 2013 und während des letzten Schuljahres gaben steirische Eltern für Nachhilfe rund neun Millionen Euro aus, für die Sommer-Nachhilfe wurden im Schnitt 284 Euro bezahlt. Damit kamen sie im Österreichvergleich noch am billigsten weg, Wiener Eltern zahlten beispielsweise im Schnitt 556 Euro. Im Lernzentrum von Barbara Schlager in Leoben kostet eine Stunde mit 60 Minuten Unterricht 20 Euro. „Dann bieten wir noch einen Zehnerblock mit 170 Euro. In der Regel reichen zwei Zehnerblöcke aus, wenn die Kinder auch zu Hause lernen“, sagt Schlager, deren Institut im August so gut wie ausgebucht ist. „Ein paar Lücken haben wir noch, aber die nützen wir für jene Schüler, die sich kurzfristig entscheiden, doch noch mehr Stunden zu nehmen.“

Tipps: Volle Konzentration, Lerngruppen, Handy weg

Damit das Lernen auch erfolgreich ist, geben Experten wie Angelika Ratswohl vom Lerninstitut „Lernquadrat“ in Graz wertvolle Tipps. „Man sollte sich einen Zeitplan machen und nicht alles auf einmal lernen sondern den Stoff in kleine Portionen einteilen.“ Ganz besonders wichtig sei die Konzentration (Handy weglegen!) und ein geordneter Arbeitsplatz, denn Ordnung am Platz sei Ordnung im Hirn, sagt Ratswohl. Weiters würde das Lernen in Gruppen viel bringen, das sei motivierend und das gegenseitige Vortragen des Stoffes bringe mehr als das reine Auswendiglernen. Und noch einen besonderen Tipp hat die Grazer Nachhilfeexpertin Angelika Ratswohl parat: „Wenn man die drei wichtigsten Kapitel des Tages vor dem Schlafengehen noch einmal für nur drei Minuten durchschaut, bewirkt das regelrechte Wunder.“

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