Große Schäden nach Unwettern

Am Freitag der Raum Schladming, am Samstag der Bezirk Voitsberg und am Sonntag das Gebiet rund um Deutschfeistritz - heftige Unwetter haben in den letzten Tagen Teile der Steiermark schwer getroffen. Die Schäden sind enorm.

Starkregen sorgte Freitagnacht in Schladming für zahlreiche Feuerwehreinsätze: Durch eine unterspülte Stützmauer rutschte ein Hang ab, ein Hochspannungsmast knickte; zwei Wohnhäuser wurden vorsichtshalber evakuiert - mehr dazu in Zwei Wohnhäuser nach Hangrutsch evakuiert.

Wassermassen haben „Landschaft gewaltig verändert“

Ein ähnliches Bild dann am Samstag im Bezirk Voitsberg - mehr dazu in Voitsberg: Land unter nach Unwettern. Besonders betroffen war die Gemeinde Pack: Drei weggerissene Brücken - ein Einzelgehöft dadurch von der Außenwelt abgeschnitten - schwere Schäden im Bereich des Skigebietes Hebalm, und Wassermassen im Packer Bach, die die Landschaft „gewaltig verändert haben“, so schildert der Bürgermeister von Pack, Johann Schmied: „Das Bachbett des Packer Bachs ist in diesem Bereich normalerweise drei bis fünf Meter breit, stellenweise ein bisschen breiter - da haben wir jetzt ein zehn bis 20 Meter breites Bachbett. Wo es die eine Brücke weggerissen hat, da ist jetzt gar kein Bach mehr - der hat sich um zehn Meter verlegt und geht jetzt neben dem Bachbett entlang.“

Überschwemmungen Voitsberg

Feuerwehr Voitsberg

Der Packer Bach mündet in den Packer Stausee, der die Wassermassen ebenfalls nicht mehr aufnehmen konnte - Bezirksfeuerwehrkommandant Engelbert Huber spricht von einer Dimension, die man noch selten erlebt habe: „Mir wurde berichtet, dass es von einer Seite einen Zulauf von 100 m3 in der Sekunde gegeben hat. Man hat dann Wasser abgelassen, und wir haben wirklich viel Glück gehabt, dass hier nicht weitere Schäden entstanden sind.“

Ruf nach Geldern aus dem Katastrophenfonds

Gemeinsam mit Experten der steirischen Wildbachverbauung will Bürgermeister Schmied am Montag erste Sofortmaßnahmen beschließen. Beziffern kann er die Schäden noch nicht - seine Gemeinde werde sie aber nicht alleine bewältigen können, sagt Schmied: „Ich hoffe auf Unterstützung aus dem Katastrophenfonds, einiges wird aber natürlich auch an den Grundbesitzern und Anrainern hängenbleiben.“

Wirtschaftsgebäude nach Blitzschlag in Flammen

Am Sonntag schließlich mussten die Feuerwehren im Gemeindegebiet von Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung sowie in Passail im Bezirk Weiz ausrücken. Sechs Feuerwehren und 50 Einsatzkräfte waren bis Mitternacht mit Abpumparbeiten beschäftigt; auch ein nach einem Blitzschlag in Brand geratenes Wirtschaftsgebäude musste gelöscht werden - das Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäude konnte gerade noch verhindert werden. Verletzt wurde niemand.

Muren blockierten Straßen

In Deutschfeistritz gingen wegen des Starkregens und des Hagels mehrere Muren ab und machten Straßen unpassierbar, sogar ein Fahrstreifen der Pyhrnautobahn (A9) musste gesperrt werden. Die Übelbacher Landesstraße (L385) war vollkommen überschwemmt; außerdem gingen einige Geröll- und Schlammlawinen ab, die die Straße zwei Stunden lang blockierten. Im Feistergraben ging ebenfalls eine Gerölllawine auf die Gemeindestraße ab.

Überschwemmung

APA/Dietmar Jantscher

Alle Pumpen im Einsatz

Direkt im Ortsgebiet von Deutschfeistritz - das bereits vor einer Woche von schweren Unwettern betroffen war - standen einige Keller unter Wasser, eine Baumschule wurde bis zu einem halben Meter überflutet - die Feuerwehren Deutschfeistritz und Kleinstübing waren mit allen verfügbaren Pumpen im Einsatz; mittlerweile sind die Feuerwehreinsätze aber alle abgeschlossen.

Heftige Gewitter mit ungewöhnlich vielen Blitzen und starke Regenfälle hielten die Einsatzkräfte am Sonntag auch in Niederösterreich auf Trab. Besonders betroffen war der Bezirk Gänserndorf: Alleine hier wurden 181 Einsätze gezählt - mehr dazu in Unwetter: Erneut zahlreiche Einsätze (noe.ORF.at)