Studie an der Uni Graz: „Kinder: Lust oder Last?“

Fehlende Kinderbetreuung wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden der Eltern aus; das ist ein Ergebnis einer Dissertation, die am Institut für Soziologie an der Uni Graz verfasst wurde. Es wurde untersucht, welche Faktoren das Glück der Eltern beeinflussen

Kinder machen glücklich, heißt es oft. Tatsächlich hänge das Glück der Eltern von vielen Faktoren ab, sagt der Soziologe Bernhard Riederer.

Ein Auf und Ab der Gefühle

Auf die in Österreich befragten Eltern hätten Kinder zumeist einen leicht positiven Effekt. Rund um die Geburt des Kindes seien nahezu alle Eltern glücklich, dann komme es zu einem ständigen Auf und Ab der Gefühle. Negative Effekte wären besonders bei jungen Eltern öfters auszumachen: „Eine zu frühe Elternschaft kann tatsächlich Konsequenzen haben, die sich auch längerfristig auf das Leben auswirken. Wenn sie zum Beispiel über noch keinen Bildungsabschluss verfügen, wären natürlich die Karriereperspektiven eingeschränkt.“, so Riederer.

Die glücklichsten Eltern in Skandinavien

Im internationalen Vergleich seien Eltern in den skandinavischen Ländern am glücklichsten, was wohl auch mit den vielen Möglichkeiten der Kinderbetreuung zusammenhänge, denn tatsächlich ist es so, dass in Nationen, in denen die Kinderbetreuung-Infrastruktur besser ausgebaut ist, es tendenziell stärker zu positiven Effekten kommt.

Kinderbetreuung: Spielraum nach oben

In Österreich gebe es vor allem bei der Kinderbetreuung für Unter -Dreijährige Spielraum nach oben. Entscheidend für das Wohlbefinden sei auch die Werterhaltung im jeweiligen Land. Etwa die Akzeptanz von Alleinerziehenden, so der Soziologe: „Bei den Alleinerziehenden, da gibts ungefähr 50 Prozent in Skandinavien, die meinen, dass beide Elternteile notwendig sind, damit ein Kind glücklich aufwächst. In einzelnen osteuropäischen Ländern sind fast 100 Prozent dieser Meinung. Und da ist man in Österreich mit Werten um die 90 Prozent auch noch recht hoch.“

Kinderzahl beeinflusst Wohlbefinden

In Österreich sei das Wohlbefinden der Eltern auch stark von der Kinderzahl abhängig. Personen mit bis zu drei Kindern seien glücklicher als Kinderlose, ab vier Kindern sinke die Zufriedenheit allerdings. Doch egal wie belastet Eltern sind: Ganz gewiss sorge eine Familiengründung für höhere Zufriedenheit im Alter!

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• Uni Graz