Russland-Sanktionen: LWK-Appell an alle Steirer

Die steirischen Bauern sind besonders vom russischen Importverbot für europäische Lebensmittel betroffen. Die Landwirtschaftskammer appelliert daher nun an alle Steirer, mehr heimisches Obst und Gemüse zu essen.

Die für heuer laut der Landwirtschaftskammer Österreich erwartete Apfelernte von 217.000 entspräche einem Plus von rund einem Fünftel gegenüber 2013. Die Ernte könnte die Prognose noch übersteigen - das derzeitige Regenwetter beflügelt das Wachstum. Die Steiermark gilt als Apfelland: Hier werden die eindeutig größten Mengen geerntet, heuer sollen es rund 180.000 Tonnen werden.

Rupprechter: „Ein Apfel pro Woche mehr“

Um die Auswirkungen des russischen Import-Stopps für europäisches Obst und Gemüse zu entschärfen, fordert Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) die Österreicher auf, einen Apfel mehr pro Woche zu essen - mehr dazu in Rupprechter-Appell: Heimisches Obst kaufen (oe1.ORF.at).

Äpfel

ORF.at

In den steirischen Lagerhallen stapeln sich bereits die Äpfel

Auch Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher setzt auf bewussten Konsum: „In dieser Situation ist es für uns sehr wichtig bzw. notwendig, mit den Konsumenten in einem sehr engen Kontakt zu stehen, und dass der Handel, die Gastronomie und so weiter mit unseren Bauern solidarisch sind und dass verstärkt heimisches Obst und Gemüse, aber auch Milchprodukte, Käse und Fleisch zu fairen Preisen konsumiert werden."

2.000 steirische Bauern betroffen

Derzeit stapeln sich die Äpfel in den steirischen Lagerhallen: „Fakt ist, wir haben in der Steiermark rund 2.000 Obstbauern, die davon betroffen sind, in dem Sinn, dass sie schon Ware verpackt hatten. Für die nächsten Wochen war ungefähr eine Menge von 700 Tonnen für den russischen Markt bestimmt, die jetzt leider momentan im Lager stehen und in irgendeinem anderen Markt auf den Verzehr warten. Am besten wäre es, wenn die Steirer sie wegessen würden“, sagt Rupert Gsöls, Vorsitzender des Verbandes der steirischen Erwerbsobstbauern und Präsident des Bundesobstbauverbandes.

Zu viele Äpfel auf dem Markt drücken den Preis

Durch die nicht nach Russland verkauften Äpfel gibt es derzeit für 20 Prozent der europäischen Apfelernte keinen Markt - und das drückt den Preis: Einige Bauern erkundigten sich schon bei der Landwirtschaftskammer, wie sie an die angekündigten 125 Millionen Euro EU-Entschädigung für die betroffenen Obst- und Gemüsebauern in allen EU-Ländern kommen, doch das steht noch nicht fest - die Richtlinien werden in Brüssel erst erarbeitet, so die Landwirtschaftskammer - mehr dazu in Aufkäufe und Entschädigungen (news.ORF.at).

Link: