Schwerer Arbeitsunfall im Koralmtunnel

Ein Arbeitsunfall im Koralmtunnel hat am Dienstag eine spektakuläre Rettungsaktion nach sich gezogen: Ein 35-Jähriger war in einer sogenannten Tunnelvortriebsmaschine fünf Meter in die Tiefe gestürzt und verletzte sich dabei schwer.

Der Unfall ereignete sich kurz vor 7.00 Uhr Früh in einer der beiden Tunnelvortriebsmaschinen: Ein Geophysiker stürzte über eine Eisenstiege rund fünf Meter ab, schildert Christoph Posch von den ÖBB: „Die Tunnelvortriebsmaschine hat einen Arbeitsdurchmesser von zehn Metern, und da sind in der Maschine selbst natürlich auch große Höhen zu überwinden.“

Mit Rettungsshuttle geborgen

Der 35-Jährige blieb bewusstlos liegen, Kollegen begannen mit der Erstversorgung. „Auf der Maschine selbst ist ein Tunnelrettungsshuttle installiert, der im Gefahrenfall einerseits zur Evakuierung der Bedienmannschaft dient, aber andererseits für den Fall eines Arbeitsunfalls auch über medizinische Geräte verfügt“, so Posch.

Das Rettungsshuttle kam bei dem Unfall am Dienstag zum ersten Mal im Ernstfall zum Einsatz - der Verletzte wurde schließlich von einem Zug zum rettenden Ausgang gebracht: „Der Bauschacht Leibenfeld, wo wie eine Liftanlage haben, ist etwa 9,5 Kilometer entfernt. Diese Entfernung wird mit einer Materialförderbahn zweigleisig durchgeführt“, so Posch. Diese Bahn ist mit bis zu 40 km/h unterwegs, dennoch dauerte es rund eine Stunde, bis der Verletzte vom Unfallort zum Notarztteam des Roten Kreuzes gelangte.

„Tunnelrettungskette funktioniert“

Der Unfall habe gezeigt, dass die Tunnelrettungskette auch trotz der langen Transportstrecke funktioniere, so Posch. Der 35-Jährige ist außer Lebensgefahr und befindet sich auf dem Weg der Besserung.