Mietschnäppchen immer öfter Betrugsfalle

Online-Betrüger haben in letzter Zeit verstärkt den Mietwohnungsmarkt im Visier. Dabei werden Mietwohungen günstig angeboten - doch nach einer Vorauszahlung ist das Geld weg, den versprochenen Schlüssel bekommt man aber nicht.

Die Methode der Betrüger ist immer gleich: Angebliche Privat-Vermieter bieten vorgebliche Schnäppchenangebote an, aber anstatt einer Übergabe des Schlüssels soll ein Postversand erfolgen; vorher jedoch verlangen die Betrüger vom Wohnungsinteressenten Geldüberweisungen ins Ausland für Kaution und eine erste Miete.

Kein Schlüssel, kein Geld, keine Wohnung

Nach der Überweisung gibt es jedoch keinen Schlüssel, kein Geld und keine Wohnung, sagt Max Ulrich von der Polizei, die schon vor vier Jahren eine eigene Stelle für diesen Mietvorauszahlungsbetrug in Graz eingerichtet hat: „Wir haben beinahe täglich eine Anzeigeerstattung und bis dato haben wir rund 370 Geschädigte und man kann davon ausgehen, dass die Dunkelziffer fünf Mal höher ist.“

„Keine Vorauszahlung ohne Vertragsabschluss“

Im Regelfall gibt es die betroffenen Häuser, doch die darin befindlichen Wohnungen stehen nicht zur Verfügung - die Betrüger arbeiten mit geschönten Fotos anderer Wohnungen. Besonders aufpassen sollen Wohnungsinteressierte bei Wohnungen, die in teuren Gegenden besonders günstig angeboten werden, und wenn die künftigen Vermieter vorgeben im Ausland zu sein: „Es ist immer Vorsicht geboten, das heißt, ohne eine Person, ohne die Wohnung gesehen zu haben, ohne eine Vertragsabschluss gibt es keine Vorauszahlung, weil da kann man immer davon ausgehen, dass das Geld verloren ist.“

Laut Ulrich wird von den Betrügern vor allem die Leichtgläubigkeit ausgenutzt. In den nächsten Wochen seien vor allem Studenten gefährdet. Die Tätersuche sei besonders schwierig, da diese keine eigenen IP-Adressen verwenden, sondern sich zu meist über offene WLAN-Verbindungen einloggen und danach mit Daten von bereits Geschädigten weiterarbeiten.