Ältere Kinder haben die meisten Schulwegunfälle

In einer Woche beginnt in der Steiermark die Schule, Eltern sollten ihre Kinder jetzt auf den Schulweg vorbereiten. Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren sind von Schulwegunfällen am häufigsten betroffen - sie sollten an die Gefahren erinnert werden.

Für 53 Kinder endete im Vorjahr der Weg in die Schule im Krankenhaus - damit passiert immer noch jeder sechste Unfall mit einem Kind auf dem Schulweg.

Elfjährige mit Fahrrad auf der Straße unterwegs

Am häufigsten betroffen sind aber nicht die Taferlklassler, sondern die Älteren. Elfjährige etwa verunglücken dreimal häufiger, erklärt der Präsident vom Verein „Große schützen Kleine“, Holger Till: „Die sind dann schon allein unterwegs und zweitens meisten mit dem Fahrrad. Gesetzlich ist es ja so, dass man bis zum achten Lebensjahr auf dem Gehsteig fahren sollte, und ab elf Jahren muss man auf die Straße, und hier scheint es einen erhöhten Bedarf zu geben, über Aufklärung und Prävention, dass die Elfjährigen sicherer mit dem Fahrrad dann zur Schule kommen“, so Till.

Meiste Unfälle im Oktober und November

Dazu kommen Routine und nachlassende Aufmerksamkeit - so erklärt sich auch, warum die meisten Unfälle nicht unmittelbar zu Schulbeginn passieren: „Im ersten Monat passt noch jeder ein bisschen auf, und dann sind andere Dinge im Kopf und vielleicht auch andere Dinge in der Hand, also Sachen, die die Aufmerksamkeit dann ablenken, und man denkt, man hat es im Griff, dann wird es Oktober, November und, in diesen Monaten passieren die meisten Unfälle“, so Till.

Immer wieder in Erinnerung rufen

Umso wichtiger sei es, sagte Till, dass Schüler jeden Alters sich ihren Schulweg immer wieder in Erinnerung rufen und die Gefahren, die dort lauern, kennen, und die wohl wichtigste Grundregel für die Erwachsenen und Eltern ist es, in all diesen Punkten als gutes Beispiel voranzugehen.

„Dann ist fast alles getan“

„Die erste Regel ist die alte Rechts-Links-Regel“, sagte Till. „Wir empfehlen, die älteren Kinder oder auch die Kleinen noch einmal auf dem Schulweg zu begleiten oder ihn zu Hause zu besprechen - vielleicht so ein paar Benimmregeln, dann noch am Rande, die in allen Händen befindlichen Handys, Displays etc., dass man einfach da auch für diesen kurzen Schulweg die Aufmerksamkeit auf den Straßenverkehr lenkt, und wenn man diese drei, vier Regeln beherrscht, dann ist nicht alles, aber fast alles getan.“

Schulweg

Polizei

Polizei verstärkt Kontrollen

Auch die Polizei ruft dazu auf, den Schulweg für die Kinder sicherer zu gestalten. Es sei wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder den Schulweg später auch alleine zurücklegen können; außerdem solle man den Schulweg mit dem Kind gemeinsam üben und dabei die Rollen tauschen, um zu erkennen, wo das Kind noch unsicher ist. Die Polizei wird vor allem in den ersten Wochen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen im Bereich von Schulen durchführen.

Tipps der Polizei:

  • Der kürzeste Weg muss nicht immer der sicherste sein. Benutzen Sie daher vor allem Schulwege, die durch Fußgängerübergänge, Verkehrspolizisten, Verkehrs- und Fußgängerampeln gesichert sind.
  • Sorgen Sie für ein gleichbleibendes Verkehrsverhalten Ihres Kindes, wenn Sie Ihr Kind begleiten, sodass es für das Kind zur Gewohnheit wird. Überprüfen Sie gelegentlich, dass eingeübte Verhalten Ihres Kindes.
  • Erklären Sie Ihrem Kind falsches Verkehrsverhalten anderer Verkehrsteilnehmer und zeigen Sie, wie es richtig ist. Seien Sie auch geduldig, die kindliche Auffassungsgabe ist begrenzt. Schicken Sie Ihr Kind immer rechtzeitig in die Schule. Zeitnot und Stress führen zu falschem Verkehrsverhalten, Unachtsamkeit und erhöht das Unfallrisiko. Seien Sie selbst immer Vorbild.
  • Häufig ereignen sich Unfälle auch im Haltestellenbereich von Schulbussen. Schüler vertreiben sich die Wartezeit oft mit Spielen und ohne auf den Verkehr zu achten. Dabei übersehen das Einfahren von Schulbussen. Auch beim Ein- und Aussteigen aus dem Bus und beim anschließenden Überqueren der Fahrbahn ist höchste Vorsicht geboten.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind und Sie selbst immer angeschnallt sind, wenn Sie es zur Schule bringen. Halten Sie Ihr Fahrzeug immer so an, dass das Kind nicht die Fahrbahn überqueren muss und lassen Sie Ihr Kind immer nur auf der Verkehr abgewandten Seite ein- und aussteigen.
  • Lernen Sie Ihrem Kind, dass es beim Betreten der Fahrbahn immer auf den Fahrzeugverkehr achten muss. Auffällige helle Kleidung oder Warnwesten, vor allem bei Dämmerung, Nebel und Dunkelheit, wird von anderen Verkehrsteilnehmern schneller und besser gesehen.