Hochwasser: Wird Kürbiskernöl teurer?

Steirische Kürbisbauern zittern um ihre Ernte: Da die Erntemaschinen wegen des Hochwassers im aufgeweichten Boden stecken bleiben, droht trotz größerer Anbaufläche eine geringe Ernte. Das könnte Auswirkungen auf Erntemenge und Preis haben.

Das Hochwasser am vergangenen Wochenende hat enormen Schaden angerichtet, Tausende Hektar landwirtschaftliche Fläche wurden zerstört - mehr dazu in Millionenschaden für Landwirte durch Starkregen und Die Steiermark schwimmt. Schwer betroffen sind auch die steirischen Kürbisbauern.

Bis zu 30 Prozent der Ernte verfault

Viele der rund 4.000 steirischen Kürbisbauern können die an sich reifen Kürbiskerne nicht ernten, weil die schweren Erntemaschinen im aufgeweichten Boden stecken bleiben. Das könnte sich sowohl auf die Erntemenge als auch auf den Preis auswirken, heißt es. Trotz deutlich größerer Anbaufläche als im Vorjahr droht eine geringere Ernte. Neben den 500 Hektar Anbaufläche, die zerstört wurden, seien bei manchen Bauern bis zu 30 Prozent der Kürbisse verfault, berichtet der Geschäftsführer der Gemeinschaft steirisches Kürbiskernöl, Andreas Cretnik: „Momentan besteht die Gefahr, dass man zuschauen muss, wie die Kürbisse auf dem Feld verfaulen“.

20 Prozent mehr Anbaufläche

Die Hoffnung liegt bei der größeren Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr. „Aufgrund der Flächensteigerung um 20 Prozent von einem Jahr zum anderen sollten wir einigermaßen die gleiche Anzahl an Kernen in der Steiermark ernten können, das sind etwa 5.600 Tonnen, sofern die Ernte in den nächsten zwei Wochen möglich ist.“ Lag die Anbaufläche der Kürbisbauern, die ihr Öl unter der Marke Geschützte geografische Angabe verkaufen, im Vorjahr bei 9.800 Hektar, sind es heuer gut 11.500 Hektar. Außerdem könne man die Verluste der Steiermark durch die Ernten aus Niederösterreich und dem Burgenland wettmachen.

Preiserhöhung unsicher

Cretnik geht auch heuer von einem qualitativ sehr hochwertigen Kürbiskernöl aus, das aber etwas teurer werden könnte. „Wenn mit der Ernte in den nächsten 14 Tagen alles gutgeht, sollte der Preis stabil bleiben. Sollte es weitere Verluste geben, ist eine Preiserhöhung aus meiner Sicht nicht auszuschließen“. Der Preis könnte sich nach Einschätzung von Cretnik um einen Euro pro Liter erhöhen. Derzeit kostet ein Liter Kernöl beim Bauern zwischen 16 und 19 Euro, im Handel zwischen 19 und 22 Euro.