Tunnelforschung im Erzberg

Der steirische Erzberg soll künftig ein Zentrum für Tunnelforschung werden. Die Finanzierung des 30-Millionen-Projekts war bislang unklar, jetzt haben sich Bund, Land und Montanuniversität Leoben geeinigt.

30 Millionen Euro soll das Forschungszentrum laut Wissenschaftsministerium kosten. Durch die Brandereignisse im Mont Blanc- und Tauerntunnel (1999 und 2001) wurde veranschaulicht, dass derartige Katastrophen durch Forschung im Bereich „Tunnelsicherheit“ vermieden werden können.

Diskussionen rund um Finanzierung abgeschlossen

Seit 2009 wurde um die Finanzierung für das „Zentrum am Berg“ (ZaB) gerungen. Nach langen Diskussionen einigten sich die Finanzierungspartner, dass Land und Bund jeweils 12 Millionen Euro und die Montanuniversität Leoben weitere sechs Millionen Euro beisteuern. Das unterirdische „Zentrum am Berg“ soll in mehreren stillgelegten Erzstollen untergebracht werden und sich vor allem Fragen des Tunnelbaus und -betriebs sowie der Tunnelsicherheit widmen. Ebenfalls soll Forschung in den Bereichen Geotechnik und Rohstoffgewinnung ermöglicht werden.

Für Katastrophen gewappnet sein

Der Bau sei notwendig, um möglichst realitätsnahe Verhältnisse von verschiedenen Ereignissen in Tunnels nachzustellen. Dadurch könne man Übungen und Versuche zu eventuellen Katastrophen durchführen, so die Experten. In dem Forschungszentrum soll außerdem die Erprobung und Verbesserung von Raucherkennungs- und Löschsystemen, Baustoffen und Brandmeldeanlagen stattfinden. Zusätzlich sollen Trainingsmöglichkeiten für Sicherheitskräfte geboten werden. Technologieminister Alois Stöger (SPÖ) stellte durch das künftige „ZaB“ Erkenntnisse zu neuen Tunnelbau-Methoden in Aussicht.

„Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“

Der Spatenstich für das Zentrum sei, laut Montanuniversität Leoben, im Frühjahr 2015. Initiiert wurde das Projekt von Robert Galler vom Institut für Subsurface Engineering an der Montanuni Leoben. Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sieht das Tunnelforschungszentrum als „Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, da Grundlagen- und Auftragsforschung von Unternehmen durchgeführt werden soll. Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) sprach von einem „wichtigen regionalpolitischen Impuls für den heimischen Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort, insbesondere für die Region rund um den steirischen Erzberg“.