Grazer Wirtschaft will Maßnahmen gegen Bettler
Bei einer Strukturanalyse zum Einzelhandel in der Grazer Innenstadt hat sich laut Wirtschaftskammer gezeigt, dass die Konsumenten in der Landeshauptstadt vor allem die zunehmende Zahl der Bettler stört. Mit 16 Prozent der Nennungen landete das Bettelthema auf Platz zwei - noch vor dem Thema Parken und Verkehr.
„Wieder Überhand genommen“
Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer, Benedikt Bittmann, forderte daher „endlich Lösungen“. „Das Betteln hat in letzter Zeit wieder Überhand genommen - aggressives Betteln, Kinderbetteln, das Betteln auf Firmengrund. Hier wären Maßnahmen sinnvoll, um das etwas einzudämmen“, so Bittmann.
So kann sich die Wirtschaftskammer analog zur Grazer Straßenmusikverordnung auch Ausweise für Bettler vorstellen. Um zu einem solchen Ausweis zu kommen, müssten sich die betreffenden Personen registrieren lassen - und das hätte wieder für die Exekutive den Vorteil, verbotene Bettelformen, wie etwa das aggressive Betteln beziehungsweise das Betteln mit Kindern leichter kontrollieren zu können, so die Argumentation.
Weiter Forderung: „Altstadtbim“ ausweiten
Um die Innenstadt zu beleben fordert die Wirtschaftskammer aber auch, dass die Aktion „Altstadtbim“ - also das Gratis-Nutzen der Straßenbahn in der Innenstadt - nicht nur verlängert sondern auch ausgeweitet wird.
„Die Idee ist sehr gut, aber leider befristet. Daher fordern wir eine unbefristete Altstadtbim und eine Verlängerung bis zum Bahnhof hinauf, um auch den Pendlern die Möglichkeit zu geben, in die Innenstadt zu kommen und dort shoppen zu können“, sagte die Regionalstellenobfrau der Grazer Wirtschaftskammer Sabine Wendlinger-Slanina. Die Stadt müsste sich das auf jeden Fall leisten können, zeigte man bei der Wirtschaftskammer überzeugt und verwies auf die Mehreinnahmen aus den vor einem Jahr deutlich erhöhten Parkgebühren.