Saure Meere: TU Graz macht Messung präziser

Die Versauerung der Ozeane stellt eine ernsthafte Bedrohung für Lebewesen im Meer dar - dennoch gibt es bislang kaum effektive Messmethoden. Ein Team TU Graz hat nun ein entsprechendes Sensormessgerät entwickelt.

Grund für die Versauerung ist das Absinken des pH-Werts durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Betroffen sind vor allem kalkschalenbildende Organismen, da sich das Kohlendioxid im Wasser zu Säure umwandelt - die Lebewesen verlieren so die Fähigkeit, kalkhaltige Schutzhüllen zu bilden. Da sie wiederum die Basis der Nahrungskette bilden, könnte mit ihrer Gefährdung das marine Ökosystem ins Wanken geraten, warnen Meeresforscher.

Kaum effektive Messgeräte am Markt

Um die Versauerung besser vorherzusagen, benötigt man präzise und stabile Messwerte - kommerzielle Messgeräte, die Forschern eine zuverlässige Datenbasis bieten, sind bis dato jedoch rar, teuer und auch ungenau, so Ingo Klimant, Professor am Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie an der TU Graz.

Messgerät

APA/TU Graz

Die Stiftung „Xprize“ hat daher zwei Preise von je einer Million Dollar für billigere und bessere Säuresensoren ausgesetzt, und die Grazer Forscher schafften es bereits unter die besten 18.

Erfolg durch optisch-chemischen Sensor

Die eingereichten Messgeräte wurden in den vergangenen Tagen in einem Labor in Kalifornien auf Messgenauigkeit, Stabilität und Präzision geprüft - und auch hier konnten die Grazer Forscher punkten: "Wir sind mit unserem Gerät mit einem optisch-chemischen Sensor angetreten und sind damit in die nächste Runde aufgestiegen“, so Klimant. Der Sensor basiere auf einem fluoreszierenden Indikator-Farbstoff, der in eine Polymerschicht mit einer opto-elektronischen Ausleseeinheit mit sehr geringem Energieverbrauch eingebettet ist. Die Leuchteigenschaften des Farbstoffes werden vom Säuregrad des Wassers beeinflusst, wodurch der pH-Wert indirekt messbar wird.

Dem Grazer Messegerät steht nun im Februar ein einmonatiger Dauertest vor der Küste Kaliforniens bevor - dieser Test entscheidet darüber, ob das Gerät ab Mai 2015 auch in einer Tiefe von 3.000 Metern die letzten Tests absolvieren darf. Sollte das Messgerät alle Tests bestehen, winkt den Forschern der TU Graz ein Preisgeld in der Höhe von einer Million Dollar.

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