Steigende Tendenz bei Altersarmut

Durch die steigende Lebenserwartung wird es in Zukunft mehr ältere als jüngere Menschen geben. Sie haben es aber zunehmend schwerer. Experten rufen deshalb zur Bewusstseinsbildung auf. Gefordert wird unter anderem eine Pflegeversicherung.

Viele Menschen ab 50 Jahren sind am Arbeitsmarkt schwer vermittelbar - laut dem Arbeitsmarktservice (AMS) stieg die Zahl der Arbeitssuchenden über 50 heuer im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent.

Leistung hängt nicht vom Alter ab

Eine Umfrage in steirischen Unternehmen ergab, dass ältere Arbeitnehmer keineswegs schlechter seien: In den Analysen habe sich gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Arbeitsleitung, Lernbereitschaft und biologischem Alter gibt.

Schröck fordert Pflegeversicherung

Das EU-Projekt „Senior Capital“, das in sechs europäischen Ländern durchgeführt wird, möchte nun die Potenziale älterer Beschäftigter sichtbar machen. Das Projekt wird von der Grazer Sozialstadträtin Martina Schröck (SPÖ) unterstützt.

Damit weniger alte Menschen in Armut leben, fordert Schröck einmal mehr eine Pflegeversicherung: „Die Menschen haben ein Recht darauf, dass wenn sie einmal pflegebedürftig sind, dass sie sich dann auf ein gutes soziales Netz, auf ein gutes pflegerisches Netz verlassen können.“ Allein in Graz leben mehr als 7.000 Pensionisten, die eine Ausgleichszulage beziehen müssen, und die Tendenz an Rentnern, die von ihrer Pension nicht leben können, ist steigend.

Vor allem bei der Caritas spürt man die steigende Armut. Immer mehr Menschen sind auf Geld von der Caritas angewiesen, um überhaupt Grundbedürfnisse wie Wohnen oder Essen abdecken zu können. Im Vorjahr haben knapp 10.000 Steirer um eine Überbrückungshilfe angesucht - mehr dazu in Immer mehr Menschen brauchen Hilfe der Caritas (19.1.2014).