Wanderunfälle: Bergretter im Dauereinsatz

Das schöne Wetter lockt der vergangenen Wochen lockt viele Wanderer und Kletterer auf die Berge. Die steirischen Bergretter haben wieder alle Hände voll zu tun. Allein im heurigen Sommer hat es in Österreich 2600 Unfälle auf den Bergen gegeben.

In der Steiermark starben 21 Wanderer und Bergsteiger. Nach Tirol verzeichnet die steirische Bergrettung die meisten Einsätze in Österreich, sagt Landesleiter Michael Miggitsch.

Jährlich rund 1.900 Einsätze in der Steiermark

„Unser Jahresschnitt sind 1.800, 1.900 Einsätze, das dürften wir heuer auch wieder erreichen. Es ist grundsätzlich ein Anstieg. In letzter Zeit haben wir sehr viele Einsätze gehabt, auch sehr schwierige Einsätze. Unsere Kräfte sind zum Teil massiv gefordert, weil es viele Einsätze in den Nachtstunden gibt, wo kein Hubschrauber eingesetzt werden kann“. Hauptursache für Unfälle sind meist falsche Ausrüstung und mangelnde Kondition. Miggitsch rät, Wanderungen und Bergtouren gut vorzubereiten:

Blick auf das Gesäuse bei Sonnenschein

Christina Schwann

21 Menschen starben heuer in der Steiermark bei Unfällen im alpinen Bereich

Jüngster Fall passierte am Grimming

Der jüngste Bergunfall in der Steiermark ereignete sich Samstagnachmittag: Ein 26-jähriger Grazer und eine 23-jährige Frau aus dem Bezirk Voitsberg gerieten am Grimming in Bergnot. Etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels konnten sie wegen ihrer mangelnden Ausrüstung nicht mehr weiter und setzten gegen 14:30 Uhr einen Notruf ab. Die Wanderer wurden mittels Taubergung vom Grat gerettet und anschließend unverletzt zu Tal gebracht.

Überfordert und schlecht ausgerüstet

„Momentan lässt sich im hochalpinen Bereich erkennen, dass Bergsteiger für die vorgenommene Tour nicht vorbereitet waren, es gibt konditionelle Schwierigkeiten, technische Schwierigkeiten, gerade auch im Bereich der Klettersteige. Oft sind die Leute einfach überfordert. In letzter Zeit waren es vor allem wieder mehr ältere Personen, die haben dann auch Herz-Kreislauf-Probleme, aber auch die Jugend ist nicht ausgenommen“.

Michael Miggitsch rät, Bergtouren den konditionellen und technischen Voraussetzungen anzupassen und vor allem auf die Ausrüstung zu achten. Die meisten Unfälle passieren beim Abstieg, oft schon auf harmlosen Wanderwegen, da sind die Wanderer bereits erschöpft und die Konzentration lässt nach.

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