Gestohlene Lederhäute: Vier bis fünf Jahre Haft

Drei Slowenen sind am Mittwoch in Graz wegen gestohlener Lederhäute im Wert von etwa 190.000 Euro zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Die Männer sollen sie im Vorjahr vom Gelände einer oststeirischen Fabrik gestohlen haben, um sie dann zu verkaufen.

Eine ganze Lkw-Ladung - die Anklage sprach von 864,5 Stück - mit Lederhäuten wurde im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten vom Gelände einer oststeirischen Lederfabrik gestohlen; die Ware hatte einen Wert von 190.000 Euro - drei Männer und eine Frau mussten sich deswegen im Grazer Straflandesgericht verantworten. Sie hatten das Leder verkauft und waren dabei erwischt worden, vom Diebstahl wollte aber beim ersten Prozesstag im September keiner etwas wissen - mehr dazu in Kurioser Prozess um gestohlene Lederhäute (17.9.2014).

Erdrückende Beweislage

Die mitangeklagte Schichtleiterin des Werks hatte einen Schlüssel für das Werk - sie gab nun am Mittwoch an, ihr Freund - einer der drei anderen Angeklagten - habe immer Zugang zu ihrem Schlüsselbund gehabt, sie habe von der ganzen Sache gar nichts gewusst. Die Beweislage für die drei anderen Angeklagten wog aber schwer, denn sie wollten die feinen Lederhäute für Luxusautos an verdeckte Ermittler verkaufen; außerdem sprach auch die Rufdaten-Auswertung gegen die Slowenen.

Noch nicht rechtskräftig

Die drei Männer wurden zu vier und fünf Jahren Haft verurteilt. Während sich zwei der Angeklagten nach der Urteilsverkündung Bedenkzeit erbaten, meldete die Verteidigung des dritten Mannes sofort Berufung an, die Urteile sind damit nicht rechtskräftig. Die im Zweifel freigesprochene Schichtleiterin dürfte wohl wieder in der Fabrik zu arbeiten beginnen - sie hatte eine Wiederanstellungszusage für den Fall eines Freispruchs.