Motorradsaison: Weniger Unfälle, aber mehr Tote

Die Motorradsaison neigt sich dem Ende zu, und eines steht bereits fest: Statistisch wird sich dieses Jahr negativ auf die Unfallzahlen auswirken. Es gab zwar weniger Unfälle, aber bisher auch deutlich mehr Tote als im Vorjahr.

Von 1. Jänner bis zum 5. Oktober dieses Jahres sind auf steirischen Straßen laut Innenministerium 14 Motorradfahrer tödlich verunglückt - zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr kamen um die Hälfte weniger Biker ums Leben.

Schlechtes Wetter - weniger Unfälle

Vor allem aufgrund des schlechten Sommerwetters habe es heuer allerdings um 15 Prozent weniger Motorradunfälle gegeben, sagte Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion: „Das ist eine Gruppe, die sehr schwer zu beeinflussen ist, weil Motorradfahren weniger mit Verkehrsteilnahme, sondern mehr mit Freizeitgestaltung zu tun hat - da ist es über die Polizei sehr schwer beeinflussbar. Aber minus 15 Prozent sind ein Minus, und wir sind froh, dass es nicht mehr sind“, so Staudacher.

In drei Vierteln der Fälle Fahrfehler schuld

Der Anteil der Motorradfahrer bei den tödlichen Unfällen liege meist bei einem Fünftel, so Staudacher. Drei Viertel der Unfälle sind selbst verschuldet, beispielsweise durch einen Fahrfehler. Das Risiko mit dem Motorrad zu verunglücken, ist übrigens in der Steiermark im Bundesländervergleich am zweithöchsten - nur in Niederösterreich gibt es laut Verkehrsclub Österreich noch mehr Motorradunfälle mit tödlichem Ausgang.

Um fast 30 Prozent mehr Unfalltote

Generell gebe es heuer einen ungewöhnlichen Trend, sagte Staudacher: Mehr Tote bei weniger Unfällen. „Wir haben grundsätzlich um fünf Prozent weniger Unfälle, aber um fast 30 Prozent mehr Unfalltote, haben auch um fünf Prozent weniger Verletzte. Das liegt vielleicht darin, dass die Grenze zwischen schwer verletzt und tödlicher Unfall sehr schmal ist und in diesem Jahr einige Unfälle sehr unglücklich verlaufen sind bzw. wir Unfälle gehabt haben, wo sich viele Personen gleichzeitig im Fahrzeug befunden haben und oft sogar vier Tote bei einem Unfall zu beklagen gewesen sind - das hat sich statistisch sehr stark niedergeschlagen.“