Air Race in Spielberg: Piloten sind begeistert

An diesem Wochenende geht am Red-Bull-Ring in Spielberg das Air-Race-Saisonfinale über die Bühne. Mit Heimvorteil kämpft Hannes Arch um den zweiten Weltmeistertitel seiner Karriere, und nicht nur er ist von der Strecke begeistert.

Der WM-Führende, der Brite Nigel Lamb, zeigte sich von der Strecke begeistert: „Eine unglaubliche Location, aber technisch herausfordernd.“ Lokalmatador Hannes Arch, nach sieben Rennen auf Rang zwei der WM-Wertung, will wiederum auf „vollen Angriff“ gehen. Er liegt fünf Punkte hinter Lamb und muss angreifen: „Da braucht man nicht mehr taktieren. Ich muss knapp an die Penalties rangehen und riskieren“.

„Eine schlechte Kurve, und es ist vorbei“

Die Herausforderung in Spielberg sei die unterschiedliche Seehöhe der Pylonen: Die Streckenabschnitte haben einen Höhenunterschied von bis zu 65 Metern, und zusätzlich müssen die Piloten auf die Bäume achten. Der WM-Führende werde am Sonntag aber nicht die Weltmeisterschaft, sondern nur das Einzelrennen im Kopf haben: „Ein Rennen zu gewinnen oder auch nur am Podium zu sein, ist sehr schwierig. Es reicht eine schlechte Kurve, und es ist vorbei“, so Lamb.

Die Maschinen sind etwa 700 Kilogramm schwer, fliegen bis zu 444 km/h schnell und haben bis zu 350 PS.

Insgesamt 13 Pylonen, die sogenannten Air Gates, wurden aufgestellt; die Piloten um- und durchfliegen sie mit bis zu 370 km/h und mit Fliehkräften von bis zu zehn G. Die Kräfte sind etwa doppelt so hoch wie in der Formel 1 - mehr dazu in Arch hängt im Training alle ab (sport.ORF.at).

Bis zu 70.000 Besucher werden erwartet

Mit bis zu 70.000 Besuchern wird die Region rund um den Red-Bull-Ring am Wochenende auch wieder zum Verkehrs-Hot-Spot; die rund 330 Einsatzkräfte sind gerüstet - mehr dazu in Air Race in Spielberg: Einsatzkräfte gerüstet.

Hannes Arch am Red-Bull-Ring

APA/Andreas Pessenlehner

Fan-Zone im Inneren des Rings

Im Inneren des Rings errichteten die Veranstalter eine Fan-Zone, die unter anderem mit ausgestellten Modellfliegern und -helikoptern sowie Flug-Simulatoren aufwartet. Die Kleinsten können sich beim Papierflieger-Wettbewerb duellieren, die Größeren dürfen auf der Go-Kart-Strecke gegeneinander fahren.

Blick hinter die Kulissen

Am Samstag boten die Piloten zudem Einlass in die Hangaranlage hinter der Südwest-Tribüne - und dabei konnte sich jeder ein Bild davon machen, wie schwierig die Kontrolle über die kleinen, wendigen Sport-Maschinen sein dürfte. Schon beim Einsteigen ist Vorsicht geboten, um nicht versehentlich eine der Tragflächen zu beschädigen. Ein etwa zehn Zentimeter langes Einstiegseisen muss reichen, um direkt in den Sitz zu gelangen. Auch im Cockpit dürfen nur bestimmte Verstrebungen zum Aufsteigen genutzt werden, dann ist man drinnen. Viele Knöpfe, ein paar Hebel und natürlich in der Mitte der Steuerknüppel, mit dem die Quer- und Höhenruder bewegt werden.

„Wenn ich fliege, ist es, als wenn die Flügel meine verlängerten Arme sind“, beschreibt Red Bull-Pilot Kirby Chambliss und zeigt, was wofür gut ist. Links ist der Gashebel: „Den habe ich habe ich immer voll aufgedreht.“ Direkt daneben ist der kleine Schalter für das vorgeschriebene „Smoke on“. Am Fuß befindet sich das Pedal für das Seitenruder. Von viel Platz kann im Cockpit nicht die Rede sein, vor allem wenn die Kabinenhaube geschlossen ist. Der Sitz ist 20 bis 30 Grad nach hinten geneigt, die Rückenlehne ebenso: Damit kann der Pilot die starken G-Kräfte besser aushalten.

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