Internetdeal: Schüsse auf Bootskäufer

Bei einem versuchten Privatkauf über das Internet haben sich am Sonntag in Kapfenberg dramatische Szenen abgespielt: Beim vermeintlichen Besichtigungstermin zog der Verkäufer plötzlich eine Waffe, bedrohte den Käufer und dessen Familie und gab auch zwei Schüsse ab.

Der 50-Jährige hatte auf einer Internetplattform ein Inserat geschaltet, dass er ein Boot kaufen möchte - daraufhin meldete sich der vermeintliche Verkäufer und bot ihm ein Elektroboot im Wert von 50.000 Euro an. Für Sonntagnachmittag wurde beim Kapfenberger Friedhof ein Besichtigungstermin vereinbart.

Zweimal auf Auto geschossen

Als der Interessent mit seiner Frau und seiner fünf Jahre alten Tochter im Auto am Treffpunkt ankam, wartete der unbekannte Täter bereits - sofort zog er seine Waffe und forderte das Geld. Der 50-Jährige legte den Retourgang ein, gab Vollgas und fuhr rückwärts davon.

Der Täter schoss mit seiner Gaspistole einmal in den Fahrgastraum und ein zweites Mal dem Auto hinterher, danach flüchtete er ohne Beute durch den Friedhof. Eine sofort eingeleitete Fahndung brachte bisher keinen Erfolg. Die Familie blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock.

Täterbeschreibung

Der Täter ist etwa 20 bis 30 Jahre alt, schlank, 1,75 Meter groß, hat kurze, braune Haare, er ist vermutlich Inländer. Der Mann war zum Zeitpunkt des Raubüberfalls mit einer Schirmkappe, einer Pilotenbrille und einer weißen Jacke bekleidet. Die Polizei bittet unter der Telefonnummer 059133 60 3333 um Hinweise.

Polizei bittet um Hinweise

Der etwa 20 bis 30 Jahre alte Täter war zum Zeitpunkt des versuchten Überfalls mit einer Schirmkappe, einer Pilotenbrille und einer weißen Jacke bekleidet. Die Kriminalisten vermuten, dass er diese Jacke auf seiner Flucht weggeworfen haben könnte - sollte sie entdeckt werden, könnten sich durch die Spurensicherung wichtige Hinweise auf den Täter ergeben. Außerdem rufen die Ermittler die Bevölkerung auf, verdächtige Beobachtungen zu melden - Sonntagnachmittag müssten eigentlich zahlreiche Passanten auf dem Friedhof unterwegs gewesen sein, so die Hoffnung des Landeskriminalamts.

Ähnlicher Vorfall Anfang Juni

Bereits Anfang Juni war es auf dem Kapfenberger Friedhof zu einem ähnlich gelagerten Raubüberfall gekommen - es ging damals um ein über das Internet angebotenes Auto im Wert von 40.000 Euro. Der bis heute unbekannte Täter konnte beim vorgetäuschten Besichtigungstermin von drei Männern mehrere tausend Euro erbeuten - mehr dazu in Bei vermeintlichem Autokauf ausgeraubt (10.6.2014). Aufgrund der Personenbeschreibung wird vermutet, dass es sich um denselben Täter handelt.