Geld für Operation: Trickbetrüger in Graz unterwegs

Trickbetrüger haben eine 81-jährige Grazerin um mehrere Hundert Euro gebracht. Das Pärchen gaukelte der Pensionistin vor, ein Verwandter bräuchte Geld für eine Operation; als Pfand hinterließ es angebliche Dollar-Scheine, das Pärchen kehrte aber nie zurück.

Die Täter waren am Mittwoch gegen 10.30 Uhr mit einem Auto in der Grazer Babenbergerstraße unterwegs und sprachen ihr Opfer aus dem Fahrzeug heraus an. Die etwa 50-jährige Beifahrerin erfragte scheinbar verzweifelt den Weg zu einem bestimmten Krankenhaus. Die Grazerin wollte ihnen die Richtung beschreiben, aber auf Vorschlag des Paares hin stieg die Pensionistin ein und lotste die beiden zum Spital.

Pensionistin gab 450 Euro für angebliche Operation

Während der Fahrt erzählte die Beifahrerin, dass ihr Bruder angeblich einen schweren Unfall hatte und nun im Krankenhaus operiert werde; der etwa gleichaltrige Lenker telefonierte aufgeregt und erwähnte dabei 800 Euro, die als Kaution im Spital zu hinterlegen seien. Als sie beim Krankenhaus ankamen, bot der Lenker der Grazerin an, sie als Dank heimzufahren; außerdem bat er sie, seine Taschen in ihrer Wohnung zu hinterlegen und dafür 250 Euro für die Kaution von ihr ausleihen zu dürfen.

Falsches Geldbündel: 10.000 Dollar als Pfand

Das Opfer willigte ein, sogar als er um 200 weitere Euro bat. Um glaubwürdig zu wirken, holte er ein Bündel Geldscheine hervor und sagte, das seien 10.000 Dollar - er legte sie in eine der Taschen und sperrte sie ab. Der Unbekannte versicherte der Grazerin, ihr das Geld nach spätestens zwei Stunden zurückzubringen und dann seine Tasche wieder mitzunehmen. Doch der Mann tauchte nie mehr auf. Als die Pensionistin Anzeige erstattete, flog auf, dass in der Tasche gar kein Geld war.

Betrüger-Merkmal: Nur ein Zahn im Oberkiefer

Bei dem Betrüger-Pärchen soll es sich um ein 50 bis 55 Jahre altes Pärchen handeln, das Deutsch mit Akzent sprach. Der Mann war 1,80 bis 1,85 Meter groß, hatte eine normale Statur und kurze schwarze Haare; er trug ein helles Hemd mit Krawatte und Sakko sowie eine dunkle Hose. Auffallend war laut dem Opfer, dass er im Oberkiefer nur einen Zahn hatte. Seine Komplizin war 1,65 bis 1,70 Meter groß, eher korpulent und hatte längere, schwarz-rötliche Haare; sie trug unter anderem ein T-Shirt, eine Jacke und eine dunkle Hose. Am Rückspiegel des Autos hing laut der Grazerin ein silberner Rosenkranz.