Projekt recycelt Zigarettenstummel
Das Unternehmen war bisher schon in Österreich aktiv und hat Sammelprogramme zum Beispiel für Zahnpflegeprodukte organisiert, bei dem sich rund 10.000 Menschen beteiligt haben sollen. Mit dem Zigarettenstummel-Recycling habe TerraCycle schon in neun Ländern - etwa in Australien, Kanada und Deutschland - rund 30 Millionen Zigarettenüberbleibsel gesammelt.
Stephan Jansen/dpa
Privatpersonen und Gastronomen sammeln die Zigarettenstummel, TerraCycle verarbeitet den Müll weiter
100-prozentige Wiederverwertung
Neben den Zigarettenstummel können auch die Asche, die Aromaschutzfolien und Rolltabakverpackungen eingeschickt werden. Von den Stummeln werden die Plastikteile zur Herstellung etwa von Transportpaletten, Parkbänken und Aschenbechern verwendet, Papier, Tabak und Asche werden vom Rest getrennt und kompostiert - damit wird der Zigarettenmüll zu 100 Prozent wiederverwertet.
Volljährige brauchen sich zur Teilnahme nur im Internet auf der Seite des Unternehmens anmelden und können so ihre Einsendungen verwalten. Der Müll soll einfach in Plastiksackerl geschüttet und dann in einem Karton verpackt an TerraCycle geschickt werden, das Einsenden ist kostenlos. Auch Gastronomen, Freizeitparks und andere Einrichtungen können sich an dem Projekt beteiligen und stehen dann auch für Privatpersonen als „Annahmestelle“ zur Verfügung.
Zigarettenhersteller sponsert Projekt
Ziel des Projekts, das bei Erfolg auf ganz Österreich ausgeweitet werden soll, ist es, „das Konzept Abfall zu überdenken“: Bisher habe sich das Recycling der Zigarettenstummel nicht rentiert, TerraCycle dagegen finanziert das für Graz mit einem fünfstelligen Euro-Betrag veranschlagte Projekt mit Sponsorgeld eines Zigarettenherstellers.
TerraCycle ist ein von Tom Szaky gegründetes Unternehmen, das weltweit in 23 Ländern Lösungen für schwer recycelbare Abfälle sucht und dabei mit Herstellerfirmen zusammenarbeitet. In Österreich ist die US-Firma seit 2013 aktiv. Wolfram Schnelle, Geschäftsführer von TerraCycle Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Das Pilotprojekt ist für uns ein Erfolg, wenn wir sehen, dass die österreichischen Raucher bereit sind, beim Programm mitzumachen.“ Graz sei ausgewählt worden, weil es die ideale Größe und Bevölkerungsstruktur für den Testlauf habe.