Feinstaub: Neue Verordnung - alte Maßnahmen

Mit der Luftreinhalteverordnung neu wird der dicken Luft in der Steirmark weiter der Kampf angesagt. Neu ist dabei eigentlich wenig, geht es doch vielmehr um die Verbesserung der 2011 in Kraft getretenen Verordnung.

Die Luft über dem Land lichtete sich in den vergangenen Monaten und Jahren deutlich: Die Feinstaubbelastung wurde geringer, sowohl in der Hauptstadt als auch auf dem Land - mehr dazu in Feinstaub: Weniger dicke Luft in der Steiermark (27.3.2014).

Feinstaub Messstelle Messung

dpa/dpaweb/Felix Heyder

Die Luft in der Steiermark wurde in den letzten Monaten und Jahren deutlich besser

IG-L-100er und grüne Welle

Seit 2011 ist die Luftreinhalteverordnung in Kraft. Die bisherigen Maßnahmen - sie kosteten 28,9 Millionen Euro - wie die Umrüstung von Taxis und Lkws und auch das Laubbläserverbot - mehr dazu in Laubbläserverbot tritt in Kraft (30.9.2014) - hätten gegriffen, sagte Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann am Donnerstag. Nun gebe es einige Adaptierungen - zum Beispiel auf der Autobahn: „Es wird der IG-L-100er noch öfter aufleuchten - das ist darauf zurückzuführen, dass wir auch mit den modernsten Fahrzeugen im Normalbetrieb die Werte, die uns die EU vorschreibt, nicht erreichen können. Wir bemühen uns aber auch, im Raum von Graz die sogenannte grüne Welle zu forcieren.“

Ausbau der Fernwärme

Ein weiteres heißes Thema ist der Ausbau der Fernwärme: Damit habe man im Großraum Graz schon viel gegen den Feinstaub getan, so Gerhard Semmelrock, federführend bei der Gestaltung der Verordnung: „Wir haben doch fast 60 Kilometer zusätzlich ausgebaut, und wir haben darüber hinaus an die 60 MW verdichtet - das sind etwa 15 bis 20 Tonnen, die wir allein hier von den Kaminen an Staub eingespart haben.“

Vom Heizkessel-Casting bis zum Versuchsstall

Auf dem Land setzt man auf die Abdeckung von Gülleanlagen, möchte ein Heizkessel-Casting machen und in einem Versuchsstall die Abluftreinigung von Mastbetrieben testen. 33 Gemeinden sind mit 1. November nicht mehr im Sanierungsgebiet - mehr dazu in Ab 1. November: 33 Feinstaubgemeinden weniger (24.10.2014). Die Wirtschaftskammer hätte gerne mehr gehabt, aber, so Kurzmann: „Ich habe den Herren der Wirtschaftskammer gesagt, dass ich für solche Experimente nicht zur Verfügung stehe, weil wir noch einmal bis ins Frühjahr nächsten Jahres auch Messungen vornehmen und sicherstellen wollen, dass die Maßnahmen auch über drei Jahre voll greifen.“

EU: Kurzmann ist „frohen Mutes“

Die nächsten Schritte in Sachen gutes Luftklima: Kurzmann will die steirische Verordnung in Brüssel präsentieren. Er sei frohen Mutes, dass die novellierte Verordnung in der Regierungssitzung nächster Woche durchzubekommen sei.