Mord und Selbstmord: Ermittlungen zu Motiv

Ein Beziehungsstreit hat Donnerstagabend im Bezirk Weiz mit einer Bluttat und zwei Toten geendet: Ein 45 Jahre alter Mann erschoss den Vater seiner Ex-Freundin und tötete danach sich selbst. Nun gehen die Ermittler dem genauen Motiv auf den Grund.

Obwohl sie bereits rund ein Jahr zurückliegt, dürfte der 45-Jährige die Trennung von seiner Freundin nicht verkraftet haben: Gegen 21.00 Uhr wollte er die 21-Jährige zur Rede stellen und fuhr zum Haus ihres Vaters in der Gemeinde Hofstätten an der Raab.

Alle Räume nach der Ex-Freundin durchsucht

Der 46-Jährige teilte ihm mit, dass die Frau noch bei der Arbeit in Gleisdorf sei. Daraufhin zog der Tobende eine Faustfeuerwaffe, drang laut Polizei in das Haus ein und durchsuchte sämtliche Räume - darin befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch der neue Freund der Frau sowie die sieben Jahre alte Tochter und der Bruder des Vaters.

Kopfschuss aus kurzer Distanz

Während der neue Freund mit dem Kind in ein Badezimmer flüchtete, zerrte der 45-Jährige den Vater der Frau zurück in den Hof, wo er dann die Waffe aus kurzer Distanz auf den Mann richtete und ihm in den Kopf schoss - der Bruder des Opfers musste das Verbrechen mitansehen. Danach ging der mutmaßliche Täter zurück zu seinem Auto, setzte sich auf den Fahrersitz, richtete die Waffe gegen sich selbst und erschoss sich - beide Männer dürften sofort tot gewesen sein.

Beziehung war schon längere Zeit beendet

Das Motiv für die Tat sei in der gescheiterten Beziehung des 45-Jährigen mit der 21 Jahre alten Tochter des Mordopfers zu finden, sagte Hubert Miedl von der Mordgruppe des Landeskriminalamts Steiermark: „Zur Vorgeschichte kann so viel gesagt werden, dass die Beziehung schon vor längerer Zeit - möglicherweise schon vor einem Jahr - beendet worden ist. Zur Motivlage selbst kann ich aber noch nichts sagen, weil die Tochter klarerweise stark traumatisiert ist, unter Schock steht und zum Vorfall selbst noch nicht einvernommen werden konnte.“

Tatwaffe legal besessen

Wann die Frau befragt werden kann, lässt sich laut Miedl derzeit noch nicht abschätzen. Was die Tatwaffe betrifft, sind die Ermittlungen hingegen so gut wie abgeschlossen: „Es handelt sich um eine registrierte Waffe, der Tatverdächtige ist auch im Besitz einer entsprechenden Waffenbesitzkarte bzw. eines Waffenscheines. Das heißt, die Waffe dürfte er legal besessen haben“, so Miedl. Weitere Aufschlüsse zum genauen Motiv erhoffen sich die Kriminalisten auch von der Befragung des neuen Lebensgefährten der Frau.