Jeder siebente Steirer ist armutsgefährdet

156.000 Steirer, also jeder siebente - sind armutsgefährdet. Laut Landesstatistik liege man damit im internationalen Vergleich im besseren Drittel - und das sei vor allem dem Sozialsystem zu verdanken.

Jeder Steirer verdient durchschnittlich 21.600 Euro im Jahr bzw. 1.800 Euro im Monat; wer nur bis 60 Prozent dieses Einkommens zur Verfügung hat, der gilt als armutsgefährdet - in der Steiermark sind das 14 Prozent oder 156.000 Personen.

Den Armutsgefährdeten geht es relativ gesehen besser

Dieser Wert blieb in den letzten Jahren gleich, sagt der Leiter der Landesstatistik Steiermark, Martin Mayer, die Entwicklung sei dennoch interessant: „Der Wohlstand ist gestiegen, und damit ist parallel auch die Armutsgefährdung mitgewachsen. Das heißt, den Armutsgefährdeten geht es quasi besser als früher - das kann man so natürlich auch sehen, nur relativ gesehen sind es trotzdem gleich viele geblieben.“

Ausbildung schützt vor Armut

Grundsätzlich gilt: Wer besser gebildet ist, ist weniger armutsgefährdet. Personen mit Pflichtschulabschluss verdienen im Schnitt nur 19.000 Euro, die Armutsgefährdung liegt hier bei 22 Prozent; Steirer mit Matura oder Uni-Abschluss bekommen durchschnittlich 27.000 Euro, die Armutsgefährdung beträgt nur zehn Prozent. Weil Frauen immer noch weniger verdienen als Männer, sind 87.000 Frauen von Armut gefährdet, aber nur 69.000 Männer.

Das Sozialsystem greift

Diese Werte würden noch deutlich höher liegen, würde Österreich kein Sozialstaat sein, sagt Mayer: „Wir haben ausgerechnet, wenn es kein Sozialschutzsystem gebe - keine Sozialleistungen und Pensionen - dann hätten wir eine Armutsgefährdung von 45 Prozent in der Steiermark, also fast jeder Zweite.“ Daher stehen die Steiermark und Österreich auch international ganz gut da - im Vergleich zu anderen EU-Staaten im besseren Drittel.

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