Kapfenstein: Brüder bunkerten Tausende Böller

Nach der verheerenden Explosion in Kapfenstein im Bezirk Südoststeiermark sind jetzt die Brandexperten damit beschäftigt, die Ursache des Unglücks festzustellen. Fest steht, dass illegal Feuerwerkskörper im großen Stil hergestellt wurden.

In Kapfenstein explodierte Montagabend ein Haus, dabei wurden Vater und Sohn getötet, ein weiterer Sohn wurde leicht verletzt - mehr dazu in Explosion in Kapfenstein: Zwei Tote. Der Entschärfungsdienst des Innenministerium schloss in der Nacht auf Mittwoch seine Arbeit ab und sprach die „Tatort-Sicherheit“ aus - sämtliche Chemikalien und pyrotechnischen Gegenstände waren damit entfernt.

Bis zu 6.000 Böller

Tausende Böller seien kontrolliert vernichtet worden, sagte Mario Sattler, Brandexperte beim Landeskriminalamt Steiermark: „Es sind ein paar tausend Böller vernichtet worden, so im Bereich zwischen 4.000 und 6.000.“

Jetzt könne das Gelände wieder gefahrlos betreten werden, sagte Sattler, das Schadensausmaß nach der Explosion sei aber gewaltig: „So eine heftige Explosion ist sehr ungewöhnlich, von der Stärke sind selbst die Experten des Entschärfungsdienstes verwundert.“

Da auch Gebäude im Umkreis von bis zu zwei Kilometern beschädigt wurden, geht Sattler von mindestens einer Million Euro Schaden aus. Ob die Schäden der benachbarten Häuser durch Versicherungen gedeckt sind, ist bei einem ungewöhnlichen Ereignis dieses Ausmaßes fraglich.

Genauer Unfallhergang noch unklar

Die Ermittler nahmen am Mittwoch ihre Arbeit auf. Was tatsächlich beim Böllerbauen passierte, wird aber wohl erst in einigen Tagen oder kommende Woche feststehen. Ob - wie kolportiert - der Vater tatsächlich nur in der Werkstatt seines Sohnes vorbeischauen wollte und gar nicht am Böllerbau beteiligt war, aber ebenfalls sterben musste, wird seitens der Polizei nicht bestätigt - das sei Gegenstand der Ermittlungen.