Soziale Begleitung bei Familien immer gefragter

Immer mehr Familien brauchen soziale Begleitung. Die Gespräche in der behördlichen Sozialarbeit des Landes steigen jährlich um 15 Prozent. Am Tag der Kinderrechte wird einmal mehr deutlich, dass das Familienleben oftmals sehr belastend sein kann.

Am Tag der Kinderrechte wird in aller Welt auf die UN-Kinderrechtskonvention aufmerksam gemacht. Vor 25 Jahren haben die Vereinten Nationen die wichtigsten Rechte von Kindern verbrieft. Dazu zählen neben dem Recht auf Bildung oder dem Schutz vor Gewalt auch das Recht auf elterliche Fürsorge und eine gewaltfreie Erziehung.

Beratung Psychologie Jugendliche

© Lisa F. Young - Fotolia.com

25.000 Familien suchen pro Jahr Einrichtungen behördlicher Sozialarbeit auf

Überforderungen im Alltag

Bei Problemen in Familien ist nicht immer gleich das Kindeswohl gefährdet und nicht immer muss längerfristig Erziehungshilfe in Anspruch genommen werden. Dennoch sind es 25.000 Familien mit Kindern oder Jugendlichen, die jedes Jahr die Einrichtungen der behördlichen Sozialarbeit aufsuchen.

Diese ersten Beratungsgespräche werden jährlich um etwa 15 Prozent mehr, sagt Barbara Pitner, die Leiterin der Sozialabteilung des Landes: "Manchmal ist es in den Familien so, dass durch die Überforderungen im Alltag wenig Zeit bleibt, weil das Geld knapp ist oder man Alleinerzieherin ist. Dadurch entstehen schon Notwendigkeiten, dass man eingreift oder sich Hilfe holt.“

Frühzeitige Beratung

Das würde auch von Verantwortungsgefühl zeugen, so Pitner, wenn Eltern einsehen, dass sie in der Erziehung an ihre Grenzen gestoßen sind. Durch frühzeitige Beratung könnten viele Probleme rechtzeitig aufgefangen werden: "Das heißt, man wendet sich zu einem Zeitpunkt an einen Sozialarbeiter, um Hilfe zu bekommen, wo noch vieles korrigiert werden kann. Dadurch könnten spätere Maßnahmen der Kinder und Jugendarbeit hintangehalten werden.“

Hemmschwelle gesunken

Pitner führt den konstanten Anstieg bei den Beratungsgesprächen auch darauf zurück, dass die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen, offenbar gesunken ist. Ein Anstieg an tatsächlichen Kindeswohlverletzungen sei aber nicht zu erkennen. 900 Kinder in der Steiermark leben in einer Einrichtung oder bei Pflegeeltern, weil sie von ihrer Familie getrennt werden mussten, sagt die Leiterin der Sozialabteilung. Hier sei die Zahl der Fälle über die Jahre annähernd gleichbleibend.

Links: