Beschäftigungs-Rekord für Steiermark
Trotz des erwarteten Beschäftigungsrekords wird die Zahl der Arbeitssuchenden steigen. Auch die Suche nach topqualifizierten Fachkräften wird unterdessen immer schwieriger, zeigt eine Umfrage unter den größten steirischen Arbeitgebern.
Ein Viertel will zusätzliche Fachkräfte
Bereits zum dritten Mal wurden die Personalverantwortlichen der 100 größten steirischen Arbeitgeber aus Industrie, Gewerbe und Handel befragt, welche Anforderungen sie an ihr Personal haben und wie sich der Arbeitsmarkt ihrer Meinung nach entwickeln wird. Ergebnis: In den nächsten sechs Monaten wird sich der Beschäftigungsstand von rund 60 Prozent der Befragten nicht ändern. Ein Viertel will zusätzliche Fachkräfte aufnehmen, insgesamt suchen die betreffenden Unternehmen 734 neue Mitarbeiter.
Über 550.000 Beschäftigte im Jahr 2015
„Für 2015 wird es sogar noch einmal eine Steigerung geben. Zum ersten Mal wird es über 550.000 arbeitende Menschen in unserem Bundesland geben. Das ist eigentlich sehr sehr positiv zu sehen“, sagt Landesrat Christian Buchmann (ÖVP). Laut Buchmann muss nun alles unternommen werden, um weiteres Wachstum durch Innovation zu ermöglichen. Allerdings braucht es im Bildungsbereich dringend nachhaltige Verbesserungen. Denn das Ergebnis der Studie unterstreicht den Facharbeitermangel, der von mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen festgestellt wird.
Karriere mit Lehre
Für Buchmann bleibt daher die betriebliche Qualifizierung auch 2015 ein Schwerpunkt: „Die duale Ausbildung ist eine der ganz großen Zukunftsoptionen für junge Menschen, gut qualifiziert in den Arbeitsmarkt zu starten und ihre Karriere mit Lehre zu starten. Die Matura absolviert zu haben reicht künftig nicht mehr, in der Wirtschaft ist eine besondere Qualifizierung gefordert. Hier müssen Reformen im Bildungsbereich stattfinden“, so Landesrat Buchmann.
AMS verzeichnet dennoch Zuwachs
Das AMS verzeichnete trotz steigender Beschäftigungszahlen einen Anstieg der vorgemerkten Personen. Franz Prettenthaler vom Joanneum Research erwartet einen Zuwachs von 3,7 Prozent: „Aber auch das Arbeitskräfteangebot steigt, wir sind attraktiv, in den Nachbarregionen schaut es nicht unbedingt so rosig aus. Die Menschen suchen Arbeit in der Steiermark.“
Die steigende Arbeitslosigkeit betrifft zwar alle Bevölkerungsgruppen, am stärksten betroffen sind jedoch Personen mit niedrigem Bildungsniveau oder Migrationshintergrund.