Wirbel um Direktorenbestellung an Gymnasien

An drei steirischen Gymnasien gehen derzeit die Wogen hoch. Die männliche Leitung wurde in den entsprechenden Hearings erstgereiht - nach Einsprüchen der weiblichen Mitbewerber sollen die Direktoren aber ihre Jobs wieder verlieren.

Konkret geht es um das Pestalozzi-Gymnasium in Graz, das BRG Neu Leoben und das Hertha Reich Gymnasium Mürzzuschlag. Überall wird nach Einsprüchen auf die Entscheidung des Ministeriums gewartet, doch sie kommt zum Teil seit Jahren nicht.

Kollegium einstimmig für Hirschmann

Besonders gravierend ist der Fall des Direktors des Hertha-Reich Gymnasiums in Mürzzuschlag. Heimo Hirschmann ist seit 1.August 2011 Schulleiter, seitdem wartet er auf eine Entscheidung. „Ich habe das Hearing in allen Teilbereichen gewonnen und nach Zusammenfassung der Stellungnahmen der einzelnen Gremien hat mich Präsident Erlitz im Jahr 2011 dem Landesschulratskollegium vorgeschlagen. Dieses Kollegium hat sich 15:0 für mich als Schulleiter geäußert“, so Hirschmann. Die Mitbewerberin habe berufen und vor der Gleichbehandlungskommission recht bekommen. Doch Bescheid gebe es nach wie vor keinen, sagt Hirschmann. „Von mir wird als Schulleiter erwartet, dass wir Entwicklungspläne schreiben, die drei Jahre im Voraus zu erstellen sind und Gültigkeit haben sollen. Aber das Ministerium schafft es nicht, mich dreieinhalb Jahre als Schulleiter zu ernennen.“

„Unsichere Situation ist psychisch belastend“

Vergleichbarer Fall - andere Schule: Am Grazer Pestalozzi Gymnasium genießt der Direktor volle Rückendeckung. Die Schulgemeinschaft bestehend aus Eltern, Lehrern und Schülern hat sogar persönlich in Wien vorgesprochen. Ein Entscheidung ist jedoch auch nicht in Sicht. Offizielles soll aber noch im November zu erwarten sein.

Auch am BRG Neu Leoben/Borg Eisenerz soll der bei Lehrern und Schülern im Hearing erstgereihte Direktor abberufen werden. Eine psychisch enorm belastende Situation, sagt Josef Laure: „Die Unsicherheit ob diese Betrauung in eine Bestellung umgewandelt wird, die ist für mich relativ demotivierend. Ich wünsche mir eine schnelle Entscheidung, entweder für die eine oder für die andere Seite.“

Ministerin wählt die Zweitgereihten

Fest stehen dürfte aber, dass sich die Ministerin in allen drei Fällen nach der Empfehlung der Gleichbehandlungskommission gerichtet und sich für die ursprünglich Zweitgereihten entschieden hat. Der jeweilige Akt liege vermutlich beim Bundespräsidenten, heißt es vom Landesschulrat. Die Frage warum die Entscheidung sich teilweise Jahre hinzieht, bleibt vorerst aber unbeantwortet. Zu laufenden Verfahren könne man keine Auskunft geben, so die lapidare Aussage aus dem Ministerium.

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