Erfahrene Hilfe für krebskranke Kinder

Die Diagnose Krebs - und alles, was damit verbunden ist - ist vor allem für Kinder und Jugendliche eine enorme Belastung. Am LKH Graz stehen den jungen Krebspatienten ehemalige Krebspatienten - sogenannte „Survivors“ - mit ihren Erfahrungen zur Seite.

„Survivors“ sind Helden - das ist keine Übertreibung, denn sie haben den Krebs überlebt, und sie haben Erfahrungen gemacht, die kein Arzt oder Therapeut kennt.

„Sie können besser Hoffnung geben“

Deshalb sind diese ehrenamtlichen Mitarbeiter für Kinder oder Jugendliche, die an Krebs erkrankt sind, besonders wertvolle Gesprächspartner und Helfer in einer schweren Zeit, sagt Christian Urban, Onkologe und Leiter der Kinderklinik am LKH Graz: „Außerdem können diese ehemalige Patienten ihr ganzes Schicksal, die Behandlung, wie sie mit der Behandlung umgegangen sind, wie sie den Kampf gegen den bösartigen Krebs erfolgreich bestanden haben, den Patienten besser übermitteln und ihnen damit besser Hoffnung geben.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

ORF-Steiermark-Redakteurin Renate Rosbaud im Gespräch mit Hannah, einem „Survivor“

Kinderkrebshilfe Pressefoto "survivors"

Frankl/Kinderkrebshilfe

Seit rund drei Jahren gibt es dieses Projekt. Die Ausbildung für die „Survivors“, die Versicherung und die Supervision wird von der Kinderkrebshilfe organisiert und finanziert

Nutzen für beide Seiten

Der Nutzen der „Survivors“ liegt für Andrea Mohapp, Psychologin auf der Kinderonkologie, auf der Hand: „Es ist für beide Seiten eine Bereicherung - die ‚Survivors‘ sagen dann immer wieder, es war für uns so toll, diese Gespräche zu führen mit den Patienten, aber auch für unsere Patienten, die möglicherweise mit Einschränkungen konfrontiert werden, auch sie können dann nachfragen.“

Lebendiger Beweis für ein Leben danach

Schließlich sind die „Survivors“ auch für die Eltern ein lebendiger Beweis, dass Überleben und ein schönes Leben nach dem Krebs möglich sind: „Wenn die Eltern anhand eines körperlich-fleischhaften Wesens sehen, dass die ehemaligen Patienten ganz normale Berufe erlernt haben, studieren, Freundschaften schließen, Partnerschaften eingehen, vielleicht sogar Babys bekommen, dann ist das natürlich schon ein Anreiz bei der Behandlung, die ja aggressiv und mitnehmend ist, da mitzumachen“, so Urban.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

ORF-Steiermark-Redakteurin Renate Rosbaud im Gespräch mit Lissy, einem „Survivor“

Derzeit gibt es fünf „Survivors“ an der Kinderonkologie, es würden aber noch mehr gebraucht werden - eine verantwortungsvolle Aufgabe, die aber doppelt Sinn macht, denn mit dem eigenen Überleben schenkt man anderen Hoffnung, die sie dringend brauchen.

Link: