Neuer Ansatz im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen

Am Montag startet eine neue Kampagne, die dafür sorgen soll, dass Frauen und Kinder nicht mehr Opfer von Gewalt in der Familie oder Beziehung werden. Unter dem Motto „Du hast die Wahl“ wird dabei auch mit den gewalttätigen Männern gearbeitet.

Allein im Vorjahr wurden in der Steiermark mehr als 900 Männer aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen, weil sie gegen ihre Partner oder Kinder gewalttätig wurden. Wie viele Menschen wirklich von Gewalt betroffen sind, ist aber nicht klar feststellbar, denn oft werden diese Übergriffe nicht gemeldet.

Arbeit mit Tätern als Beitrag zum Opferschutz

Sind die Opfer einmal in Sicherheit, ist es besonders wichtig, mit den Tätern zu arbeiten, sagt Frauenlandesrätin Betinna Vollath (SPÖ): „Die Arbeit mit Tätern ist - und darüber herrscht in der Steiermark Einigkeit - ein ganz wesentlicher Beitrag zum Opferschutz.“

Auch im Gewaltschutzzentrum weiß man, wie wichtig es ist, den Tätern dabei zu helfen, aus der Gewaltspirale auszubrechen, sagt Marina Sorgo vom Gewaltschutzzentrum Steiermark: „Männer, die ihre inneren und äußeren Konflikte mit Gewalt lösen, nur dieses Konfliktlösungsmodell in sich tragen, die wenden das bei der zweiten Frau, bei der dritten Frau auch wieder an, wenn sie Konflikte haben.“

„Männer haben einfach die Wahl“

Eine der Organisationen, die Männern dabei hilft, gewaltfrei zu werden, ist der Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark, so dessen Sprecher, Christian Scambor: „Wir arbeiten mit diesen Männern auf Verantwortungsübernahme und Motivation zur Veränderung hin, und das ist auch der Hintergrund dieses Slogangs ‚Du hast die Wahl‘ - Männer haben einfach die Wahl, sich zu verändern, sie müssen nicht unbedingt mit den gleichen Verhaltensmustern ihr ganzes Leben lang dahintun.“

„Sicherheit des Opfers steht im Vordergrund“

Ebenfalls vermehrt mit den Tätern arbeitet man bei den steirischen Frauenhäusern, denn rund ein Drittel der Frauen geht zu den gewalttätigen Partner zurück, so Michaela Gosch von den Frauenhäusern: „Aus dem Grund werden wir gemeinsam mit der Männerberatung bzw. dort mit der Fachstelle für Gewalt Gespräche für Frauen anbieten, die das wollen. Zu jedem Zeitpunkt steht immer die Sicherheit des Opfers im Vordergrund.“

Zusätzlich wird demnächst in Graz eine Fachtagung zu diesem Thema stattfinden; Lösungswege, die dort erarbeitet werden, werden dann den Politikern übermittelt.

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