Mordprozess: Elf Jahre Haft für 22-Jährigen

Ein 22 Jahre Mann ist am Mittwoch in Leoben wegen Mordes zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann soll einen einen jungen Mann durch zwei Messerstiche in den Rücken getötet haben. Der 22-Jährige fühlte sich nicht schuldig und sprach von Notwehr.

Passiert war die Tat am 13. Dezember 2013 in Aflenz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: Der Angeklagte soll am Abend auf mehrere bosnische Asylwerber getroffen sein. Es war zu einer Rauferei gekommen und plötzlich soll der Afghane zugestochen haben. Erst, als der 21-Jährige zu Boden ging und blutete, bemerkten die anderen seine Verletzungen.

Der Täter rannte weg, konnte aber wenig später von der Polizei in einem Hinterhof gestellt werden. Der alarmierte Notarzt konnte dem Opfer nicht mehr helfen - mehr dazu in Mann auf offener Straße getötet (14.12.2013).

Keine Erinnerung mehr

Der schmächtige Angeklagte schilderte der Richterin am Dienstag, sie hätten gerauft, sich gegenseitig in den Schwitzkasten genommen, dann habe er bei dem Bosnier ein Messer aufblitzen sehen. An alles, was dann passiert ist, auch ob und wie er seinem Gegner zwei Messerstiche in den Rücken versetzt hat, daran könne er sich nicht mehr erinnern.

Urteil nicht rechtskräftig

Der 22-Jährige fühlte sich nicht schuldig, seine Verteidigerin plädierte auf Notwehr. Die acht Geschworenen entschieden am Mittwoch aber einstimmig, dass es Mord war und verhängten eine Haftstrafe in der Höhe von elf Jahren. Mildernd waren die bisherige Unbescholtenheit des Burschen sowie der Umstand, dass davor vom Opfer eine Provokation ausgegangen sein dürfte. Das psychologische Gutachten attestierte eine „impulsive Persönlichkeitsstruktur“ beim Angeklagten. Er erbat sich nach der Urteilsverkündung drei Tage Bedenkzeit. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.