Brandgefährliche Weihnachten

Trockene Christbäume oder vergessene Kerzen - rund um Weihnachten ist das Brandrisiko besonders groß. Im November und Dezember kommt es jedes Jahr zu bis zu 800 Wohnungsbränden, und es gibt auch mehr Brandverletzungen.

Im Weihnachtstrubel ist eine brennende Kerze schnell einmal vergessen, auch Wunderkerzen am Christbaum oder leicht entflammbarer Kunstschnee stellen eine große Gefahr dar - und fängt ein Adventkranz oder Christbaum erst einmal Feuer, dauert es nur eineinhalb Minuten, bis der gesamte Wohnraum brennt und auch Personen verletzt werden.

Brennender Christbaum

APA/Hans Klaus Techt

Fängt der Christbaum erst einmal Feuer, kann schnell die ganze Wohnung brennen

Deutlich mehr Brandverletzungen

Lars Peter Kamolz, Leiter der Abteilung für plastische Chirurgie am LKH Graz, hat rund um Weihnachten um bis zu 15 Prozent mehr Patienten: „Im Winter sind es sehr viele Verbrühungen aufgrund von heißem Tee, Wasser, aber auch Christbaumbrände, Adventkränze, und in einigen Fällen natürlich auch Böllerverletzungen oder Verletzungen aufgrund bengalischer Feuer.“

Rund zehn Kinder werden pro Tag rund um Weihnachten mit Verbrennungen ins Spital gebracht - und gerade bei ihnen können schon kleine Verbrennungen lebensgefährlich sein, so Kamolz: „Je größer und tiefer, desto schwerer ist eine Verbrennung. Wir gehen aber davon aus, dass bei einem Erwachsenen von ca. 20 Prozent Körperoberfläche, bei einem Kind etwa 15, bei Säugling auch darunter - unter zehn Prozent - dass es zu einem Verbrennungsschock und zu einer Verbrennungskrankheit kommen kann, und das sind dann schon schwere Erkrankungen.“

Hausmittel schnell vergessen!

Bei kleineren Verbrennungen rät der Mediziner, die Wunde zu kühlen; das gilt nicht bei Verbrennungen größerer Hautflächen, da der Patient dadurch auskühlen kann. Von Hausmitteln rät der Mediziner generell ab: „Früher wurde sehr gern Zahnpasta mit Mehl und dergleichen auf Verbrennungen gegeben - solche Hausmittel bitte vergessen! Sie machen uns die Diagnose später schwerer. Wir sagen den Leuten, lieber schnell in saubere Tücher einpacken und zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen.“

Rauchmelder können Leben retten

Allein im Vorjahr musste die steirische Feuerwehr 50 Mal wegen Christbaum- und Adventkranzbränden ausrücken, rund 20 Einsätze sind es am heiligen Abend allein in Graz. Der Tipp der Experten: Brennende Kerzen niemals unbeobachtet lassen, Christbaumkerzen in möglichst großem Abstand zum Schmuck montieren und für die schnelle Brandbekämpfung einen Kübel Wasser bereit stellen; und einmal mehr gilt: Auch Rauchmelder und Feuerlöscher können Leben retten.