Unfälle und Brände durch Feuerwerkskörper

Die Silvesternacht hat in der Steiermark mindestens sechs Verletzte gefordert. Der schwerste Unfall hat sich bei Graz ereignet, wo ein Mann durch einen Böller zwei Finger teilweise verloren hat. Die Feuerwehren mussten zu mehreren Bränden ausrücken.

Nach den verheerenden Böller-Unfällen im November des Vorjahres wurden vor Silvester eindringliche Warnungen für den Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgesprochen - mehr dazu in Böller und Raketen: Warnung vor Verletzungen (30.12.14) - sie konnten zwei schwere Unfälle in den Bezirken Graz-Umgebung und Murau aber nicht verhindern.

Daumen und Zeigefinger teilamputiert

In Hart bei Graz zündete ein 45-Jähriger noch vor Mitternacht Böller, einer der pyrotechnischen Gegenstände explodierte in der linken Hand des Mannes. Er wurde nach der Erstversorgung in das LKH Graz gebracht, wo ihm dann der Daumen und der Zeigefinger teilamputiert werden mussten. In Eichberg im Bezirk Murau hantierte ein 24-Jähriger mit pyrotechnischen Gegenständen auf einer Wiese außerhalb des Ortsgebietes. Als der Mann eine nicht entzündete Rakete entsorgen wollte, explodierte diese plötzlich. Der Obersteirer erlitt schwere Verletzungen an der rechten Hand und am rechten Auge und wurde in das LKH Judenburg gebracht.

Fünf weitere Verletzte durch Böller und Raketen

In Pirka und Hausmannstätten im Bezirk Graz Umgebung verirrte sich nach dem Zünden jeweils eine Rakete und verletzte zwei Personen im Gesicht. In Gössendorf und in der Weblinger Straße in Graz wurden zwei weitere Personen verletzt, als Böller in ihrer Hand explodierten. Alle vier Personen wurden laut dem Roten Kreuz aber nur leicht verletzt. Ein 19-jähriger Koch aus dem Bezirk Liezen zündete eine beschädigte Silvesterrakete und erlitt dabei leichte Verletzungen an der rechten Hand.

Südoststeiermark: Brände durch Silvesterraketen?

Nur acht Minuten nach Mitternacht wurden im Bezirk Südoststeiermark die Feuerwehren zu einem Dachstuhlbrand eines Wohnhauses in Merkendorf in der Gemeinde Bad Gleichenberg gerufen. Nach zwei Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden. Verletzt wurde niemand, möglicherweise wurde das Feuer durch eine fehlgeleitete Silvesterrakete ausgelöst haben.

Brand Dachstuhl

Landesfeuerwehrverband Stmk

Auch nach einem Wirtschaftsgebäudebrand in Kinsdorf in der Gemeinde Gnas (Bezirk Südoststeiermark) haben die Ermittler ihre Arbeit aufgenommen. Es könnte hier ebenfalls sein, dass Raketen oder andere Knallkörper für das Feuer verantwortlich sind. Die Flammen wurden gegen 4.30 Uhr von einem Nachbarn entdeckt. Knapp 40 Helfer der umliegenden Feuerwehren waren im Einsatz, um den Vollbrand im Dachstuhl und im Hackschnitzellager zu löschen. Die Flammen konnten sich dadurch nicht auf einen naheliegenden Stall mit rund 6.000 Hühnern ausbreiten.

Brand Wirtschaftsgebäude

Landesfeuerwehrverband Stmk

Leuchtmunition setzt Autowracks in Brand

Schon Mittwochmittag musste die Feuerwehr in Pöllau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ausrücken. Ein 33-Jähriger hatte mit Leuchtmunition in die Luft geschossen. Durch die herunterfallenden heißen Munitionsteile gerieten auf einem etwa 120 Meter entfernten Abstellplatz mehrere Altfahrzeuge in Brand. Das Feuer wurde rasch gelöscht, verletzt wurde niemand.

Silvesternacht in Graz ruhiger als zuletzt

Rund 60 Einsätze mussten die steirischen Feuerwehren in der Silvesternacht absolvieren. In Graz ist die Silvesternacht heuer ruhiger als in den vergangenen Jahren verlaufen. Die Grazer Berufsfeuerwehr berichtete von nur sechs Einsätzen, weil Mülleimer brannten. In der Vergangenheit seien bis zu 30 Einsätze bei Kleinbränden zum Jahreswechsel keine Seltenheit gewesen, hieß es.