Bond in Aussee: Dreharbeiten haben begonnen

Die Dreharbeiten für den 24. James-Bond-Film „Spectre“ im obersteirischen Altaussee haben am Montag bei tief winterlichen Verhältnissen begonnen. Hauptdarsteller Daniel Craig wurde nur wenig gesichtet. Das Wetter erschwerte den Dreh.

Am Vormittag verzögerten sich die Aufnahmen um Stunden, da das Wetter ungünstig war. Es herrschte teilweise extremer Wind auf der Seewiese, wo zentrale Aufnahmen stattfinden. Um den Zugang zur Seewiese zu ermöglichen wurden in der Früh mehrere Lawinen an den Hängen um den See abgesprengt.

Sowohl Enrico Jakob von der CineStyria als auch die Produktionsfirma hielten sich betreffend der Details zu den Dreharbeiten bedeckt: Man wolle möglichst ungestört drehen und auch nichts vom Inhalt des Films verraten. Dass der heimische Oscar- Preisträger Christoph Waltz nicht in Österreich vor der Kamera stehen wird, war bereits zuvor bekannt.

Auch Schneekanonen waren im Einsatz

Später zogen Feuerwehrboote eine Plätte über den See - das Holzboot wird in den Film miteingebunden. Zugleich klopften mehrere Männern Eis von den Rotorblättern der drei bereitgestellten Hubschrauber; danach startete eine Maschine für Luftaufnahmen und schwebte länger in niedriger Höhe über dem See. Zugleich stand ein Transporthelikopter für schwerere Lasten bereit - und ein Rettungshubschrauber „für den Fall der Fälle“, wie Jakob sagte. Schon in den vergangenen Tagen dürfte neben der Ausrüstung auch eine Reihe von Schneekanonen auf die Seewiese am anderen Ende des Sees gebracht worden sein.

Filmcrew umfasst bis zu 300 Personen

Gedreht wurde am und um den See. In wie weit die Jagdhütte auf der Seewiese am anderen Seeende eingebunden wird, konnte Jakob nicht sagen. Inklusive der vielen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die mit zahlreichen Booten am See unterwegs waren, dürfte die Filmcrew im Ort rund 200 bis 300 Personen umfassen. Am Nachmittag wurde dann auch noch ein Feuerwehrboot mit einem Schwenkkran ausgestattet. Der Ausleger mit der Kamera darauf war etwa drei Meter lang. Das Schneetreiben nahm nach Mittag wieder zu. Gegen vier Uhr legten schließlich wieder alle Boote an und die Dreharbeiten schienen beendet zu sein.

Kein „Tschin-Bumm“ in Altaussee

Am Plan für Montag dürfte offenbar nur eine Szene gestanden haben, eine weitere ist für Dienstag angesetzt; was aber genau gedreht wird, ist ob der Geheimhaltung unklar - fix ist nur, dass in Altaussee keine Actionszenen des 24. Bond-Streifens „Spectre“ entstehen: „Bei uns wird nichts in die Luft gesprengt“, so Enrico Jakob von der CineStyria, der Filmförderungsstelle des Landes Steiermark. Das „Tschin-Bumm“ bleibt den zwei anderen Drehorten in Österreich, Sölden und Obertilliach, vorbehalten - mehr dazu in Geheime Mission führt 007 nach Tirol (tirol.ORF.at, 25.11.2014). „In Altaussee geht es um eine reine Spielszene mit dem Hauptdarsteller Daniel Craig.“

Zu kalt für Schaulustige

Die Zahl der Schaulustigen hielt sich am Montag in Grenzen, dazu blies der Wind wohl zu eisig - nur wenige Spaziergänger und ein paar Kinder ließen sich das Treiben nicht entgehen. Angeblich hat Daniel Craig sein Hotel am Vormittag verlassen und einige Autogramme gegeben, eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.

„Ein Highlight für das Filmland Steiermark“

Jakob zeigte sich erfreut über die Wahl der Produktionsfirma: „In den vergangenen zehn Jahren hatten wir 230 bis 240 Produktionen im Bundesland, ein James Bond ist aber schon ein Highlight für das Filmland Steiermark.“ Mit wie viel Subventionen das Land den Dreh unterstütze, werde allerdings erst im März feststehen.

„Oberliga im Filmbereich“

„Ich mache mir jetzt keine Illusionen darüber, wie gut der See im fertigen Film erkennbar sein wird. Vielleicht wird die Szene auch herausgeschnitten“, sagte Ernst Kammerer, Chef des Tourismusverbandes Ausseerland, vorsichtig. Es gehe aber gar nicht so sehr um die Frage der Wiedererkennbarkeit des Ortes oder der Region: „Alleine dass wir als Drehort ausgewählt worden sind und als schöner Ort gelten, ist wichtig. Das taugt auch unseren Stammgästen. Und dass hier ein Bond entstanden ist, ist auch in Zukunft noch verwertbar. Bond ist Oberliga im Filmbereich, vielleicht nicht künstlerisch, aber in der Wahrnehmung in der ganzen Welt.“