Kaum Kurzarbeit trotz Rekordarbeitslosigkeit

In den Jahren 2008 und 2009 entschieden sich viele steirische Betriebe für die Kurzarbeit, um die Wirtschaftskrise zu überstehen. Ein solcher Trend ist derzeit nicht erkennbar, obwohl die Steiermark von einer Rekordarbeitslosigkeit betroffen ist.

Im Dezember 2014 waren in der Steiermark 55.200 Menschen ohne Beschäftigung, so viele wie nie zuvor. Trotz dieser Rekordarbeitslosigkeit ist die Kurzarbeit für die steirischen Unternehmen noch kein Thema, bestätigt AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe: „Wir haben Gott sei Dank keine branchenmäßigen oder ganz groben Verwerfungen am Arbeitsmarkt, sodass es Massenentlassungen braucht. Was wir in der Steiermark haben ist eine schwache Wirtschaftssituation und wenn Betriebe Schwierigkeiten haben, dann stellen sie jetzt Leute frei, weil sie nicht wissen, dass es demnächst wieder besser wird“.

Kurzarbeit bei internationalen Schwankungen

Zwei steirische Unternehmen haben derzeit Kurzarbeit angemeldet, 250 Mitarbeiter sind davon betroffen. Es handelt sich um ein Hydraulikunternehmen und einen Betrieb, der sich auf die Fensterproduktion spezialisiert hat. Wenn sich ein Betrieb für die Kurzarbeit entschließt, dann hat das laut Karl-Heinz Snobe in der Regel mit internationalen Schwankungen und Entwicklungen zu tun: „Wir sehen das vor allem im produzierenden Bereich, wo Kurzarbeit häufig eintritt. Da gibt es internationale Verflechtungen. 2009 ist es ausgegangen vom Automobilcluster, das hat es europaweit gegeben.“

Kaum Anfragen von Unternehmen

Für die Steiermark rechnet der AMS-Geschäftsführer auch nicht damit, dass es in den nächsten Monaten schwieriger werden wird. „Wir erkennen das, weil viele Betriebe, wenn sie an Kurzarbeit denken, sich vorher bei uns erkundigen. Wir haben aktuell neben den beiden laufenden Fällen nur einen einzigen Fall, wo ein Unternehmen bei uns nachgefragt hat, wie die Kurzarbeitsregeln genau aussehen“, sagt Snobe.

Während der letzten großen Wirtschaftskrise waren in der Steiermark bis zu 70 Unternehmen und fast 16.000 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen. Diesen Höchstand gab es es im April 2009.

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