ÖGB-Chef tritt bei Wirtschaftskammer-Wahl an
Dass der steirische ÖGB-Chef Schachner bei der Wahl als Unternehmervertreter kandidieren wird, sorgt ein wenig für Verwunderung, kennt man Gewerkschaft und Wirtschaftskammer doch als erbitterte Gegner, wenn es um Lohnverhandlungen und Arbeitnehmerrechte geht.
Paul Sturm
„Habe mich überreden lassen“
Auf die Frage, ob er keinen persönlichen Interessenkonflikt sehe, auf der einen Seite Vertreter der Wirtschaft, auf der anderen Vertreter der Arbeitnehmer zu sein, sagte Schachner: „War vielleicht nicht ganz gescheit von mir, tut mir auch leid, dass ich mich habe überreden lassen, aber okay: Es ist einmal passiert. Ich bin schon gefragt worden, ob ich Wirtschaftskammer-Präsident werde - kann ich nicht werden, und ich werde immer auf der Seite der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sein. Das heißt aber nicht, dass man nicht manchmal Firmen unterstützen muss, die irgendwo vor dem Bankrott stehen.“
„Werde nie Mandat annehmen“
Zugleich sagte Schachner, dass er durch seinen hinteren Listenplatz ohnedies nicht in der Wirtschaftskammer aktiv werde: „Sehen Sie das einfach als Wahlhilfe für den freien Wirtschaftsverband, Mandat werde ich nie eines erreichen und auch nie eines annehmen.“ Es stellt sich die Frage, ob das die Vertretung ist, die sich 86.000 Unternehmer vorstellen, wenn sie am 24. Februar ihre Stimme abgeben - mehr dazu in WK-Wahl 2015: Wahlkampf voll angelaufen (12.1.2015).