Graz will bei Fernwärme unabhängig sein

Graz will mit der Fernwärmeversorgung vom Kraftwerk Mellach unabhängig werden. Der Verbund will das Kraftwerk einmotten. Ein Alternativplan soll jetzt die Versorgung der Stadt bis 2020 auch ohne Mellach sichern.

In den kommenden fünf Jahren sollen 60 Millionen Euro in den Ausbau der Grazer Energieversorgung gesteckt werden. So ist zum Beispiel geplant, dass die Energie Steiermark das Fernheizkraftwerk in der Puchstraße ausbaut, die am Kraftwerk angebrachte Solaranlage soll flächenmäßig erweitert, die Effizienz gesteigert werden. Ebenfalls gesteigert werden soll die Effizienz des mit Erdgas befeuerten Fernheizkraftwerkes in Thondorf, auch eine Biomasseanlage im Grazer Umland soll erweitert werden.

Gerichtsstreit als Hintergrund

Durch die zusätzlichen Energielieferungen soll Graz in fünf Jahren vom Kraftwerk Mellach unabhängig werden. Bisher lieferte das Kraftwerk Mellach rund 70 Prozent des Grazer Bedarfs, rund 40 Prozent der Grazer Haushalte beziehen Fernwärme. Hintergrund der Aktivitäten ist eine juristische Auseinandersetzung der Energie Steiermark mit dem Verbund, dem das Kraftwerk Mellach gehört. Zwischen den beiden bestehen Lieferverträge, der Verbund wollte allerdings das Kraftwerk aus Kostengründen stilllegen und den Bedarf anderwärtig decken. Die Energie Steiermark erwirkte dagegen bei Gericht eine einstweilige Verfügung.