Wirtschaft: Zwei Familienunternehmen insolvent

Nach der Pleite von Fliesen Leeb gibt es nun erneut schlechte Nachrichten für die Wirtschaft in der Steiermark. Sowohl die Müllner-Holz-Handelsgesellschaft, als auch das Fliesenlegeunternehmen Pollak meldeten am Freitag Insolvenz an.

Durch die Pleite der beiden Familienbetriebe sind 34 Arbeitsplätze gefährdet, eine Fortführung der Betriebe gilt als unsicher.

Fliesen Pollak mit 1,2 Mio. verschuldet

Das südsteirische Fliesenlegeunternehmen Pollak GmbH musste am Freitag den Gang zum Handelsgericht in Graz antreten. Die Überschuldung beträgt laut Kreditschützern rund 1,2 Mio. Euro, eine Fortführung des Betriebs ist nicht beabsichtigt. Durch die Pleite sind rund 18 Beschäftigte von einem Arbeitsplatzverlust betroffen. Erst Mitte Dezember war die Grazer Firma Fliesen Leeb insolvent geworden. Mehr dazu in Namhafte steirische Unternehmen insolvent.

Die 2001 gegründete Gesellschaft aus Leibnitz war im Platten- und Fliesenlegergewerbe tätig und führte auch Planung und Umsetzung von Teilbauvorhaben durch. Das Unternehmen handelte auch mit den dazu notwendigen Materialien. Die Aktiva betragen laut Pollak rund 0,46 Mio. Euro, die Passiva rund 1,68 Euro, woraus sich eine Gesamtüberschuldung von rund 1,22 Mio. Euro ergibt.

Steigende Kosten, geringe Umsätze

Ursachen für die Insolvenz seien unter anderem steigende Kosten bei gleichzeitig sinkenden Umsätzen. Aufgrund der vermehrten Auftragsannahme im öffentlichen und halböffentlichen Bereich, kam die Firma unter einen stetig steigenden Preisdruck, welcher keine Rentabilität mehr zuließ. Vorgenommene Restrukturierungsmaßnahmen, wie etwa die Reduktion der Mitarbeiteranzahl und Erweiterung, brachten nicht den erhofften Aufschwung.

Müllner-Holzhandel hat 500.000 Euro Schulden

Die oststeirische Müllner-Holz-Handelsgesellschaft meldete am Freitag ebenfalls Insolvenz an, stellte gleichzeitig aber einen Sanierungsantrag. Betroffen sind 16 Beschäftigte, die Überschuldung beläuft sich auf rund 500.000 Euro. Laut Kreditschützern hat die Firma aus Kaindorf Passiva von 1,84 Mio. und Aktiva von rund 1,35 Mio. Euro. Daraus resultiert eine Überschuldung von rund 0,5 Mio. Euro. Das Unternehmen konnte bei Jahresumsätzen von rund drei Millionen Euro im Schnitt der letzten Jahre nur geringe Gewinne erwirtschaften.

Holzüberangebot sorgte Preisverfall

Die Insolvenzursachen liegen dem Unternehmen zufolge in einem Preisverfall für Holz. Zu kämpfen hatte man mit den Wetterlagen der vergangenen Jahre, beziehungsweise mit zu großen europaweiten Windwürfen, welche für ein Überangebot an Holz auf dem Markt sorgten. Aus diesem Grund hätten sich die Preise insbesondere im Energieholzsektor negativ entwickelt. Aufgrund der schlechten Witterung in den vergangenen Wochen sollen zudem Arbeiten in den betriebseigenen Wäldern nicht mehr möglich gewesen sein.

Weiterführung wird angestrebt

Anders als bei Fliesen Pollak wird eine Weiterführung des Unternehmens angestrebt. Dabei soll der Personalstand von sechzehn auf acht bis zehn Dienstnehmer gesenkt werden. Des Weiteren soll der Teilbereich „Energieholz“ geschlossen und die Tätigkeit auf die Geschäftsfelder Industrieholz, sowie Brennholzverkauf konzentriert werden.