SPÖ spürt „Aufbruchsstimmung“

Die SPÖ glaubt, bei den Gemeinderatswahlen am 22. März eine „Aufbruchsstimmung“ nutzen zu können. Die Sozialdemokraten hoffen auf eine höhere Wahlbeteiligung und setzen im Wahlkampf auf persönliche Kontakte.

„Natürlich hoffe ich auf eine höhere Beteiligung bei dieser Wahl“, sagt SPÖ-Landesgeschäftsführer Max Lercher - vor fünf Jahren war die Wahlbeteiligung bei 77,28 Prozent gelegen.

Ob die landespolitischen Entscheidungen wie etwa zur Gemeindestrukturreform und den Fusionen ausschlaggebend sein werden? „Ich glaube schon, die Menschen unterscheiden, wer für was zuständig ist, und für landespolitische Themen ist die Landtagswahl da“, so der Landesgeschäftsführer und Abgeordnete, der in den vergangenen Jahren auch die Parteireform mit der Öffnung der SPÖ ausgearbeitet hat. Jedenfalls verspüre er „Biss und Aufbruchsstimmung“: „Ich glaube, wir können die Stimmung für uns ausnutzen.“

Persönliche Kontakte

Im Wahlkampf baue man durchaus auch die Neuen Medien ein, aber analog zur Parteireform stünden die persönlichen Kontakte im Mittelpunkt: „Das Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist nicht zu ersetzen, es drückt Wertschätzung aus“, das wisse jede Ortsorganisation, meint Lercher.

GRW SPÖ-Plakat

ORF.at

Bei der SPÖ verspürt man eine Aufbruchsstimmung, die man nutzen will

Quer durch die gesamte Steiermark habe man bisher tausende persönliche Kontakte gehabt. „Ich verschreibe mir das auch über den Wahltag am 22. März hinaus, wenngleich auch nicht mehr so intensiv, das ist auch personell nicht durchgehend möglich“, so der 29-Jährige.

„Demokratiepolitische Rosskur“

Die SPÖ tritt erstmals seit 1945 in allen Kommunen an - mehr dazu Wer tritt wo an? - diesmal durch die Gemeindefusionen auf 286 reduziert - 2010 standen noch 541 Gemeinden zur Disposition. Der Frauenanteil auf den Listen sei regional stark unterschiedlich, sagt Lercher, aber vor allem im Jugendbereich habe man sich gegenüber 2010 breiter aufgestellt und entwickelt. Die im Zuge der Gemeindefusionen vielerorts erfolgten Generationsablösen seien mitunter eine „demokratiepolitische Rosskur“ gewesen, aber letztlich habe man sie erfolgreich abgeschlossen.

„Mit Herz und Verstand“ - und 500.000 Euro

Das Budget für die Wahlkampagne mit dem Motto „Mit Herz und Verstand“ betrage rund 500.000 Euro seitens der Landesorganisation, die Gruppen vor Ort müssten beitragen, was sie könnten. Lercher fordert für die Zukunft - die SPÖ hat sich statt wie bisher ausschließlich über Bezirksorganisationen regional organisiert - ein Denken über das unmittelbare Umfeld hinaus, wie etwa auch beim S-Bahn Obersteiermark-Konzept. Entwicklungen passierten längst überregional - „denken wir etwa in Verkehrsfragen über Grenzen hinaus, denken wir zum Beispiel im Murtal bis Friesach in Kärnten mit“.

„Alle schauen auf das Reformland Steiermark“

Auf die Lage in SPÖ-geführten Städte wie Trieben, Knittelfeld oder Fohnsdorf angesprochen, die in den vergangenen Jahren in zum Teil beträchtliche Finanzschwierigkeiten geraten waren, antwortet Lercher, man werde sehen, wie die Wähler das bewerteten: „Wir haben auch ausgezeichnet geführte Städte wie Leibnitz oder Bruck/Mur. Ganz sicher ist jedenfalls, dass diese Gemeinderatswahlen im österreichweiten Blickwinkel steht. Alle schauen auf das Reformland Steiermark. Ich bin zuversichtlich, dass wir zeigen können, dass Reformen sich auszahlen.“

Links: