Erste Reaktionen nach WK-Wahl 2015

Der Wirtschaftsbund konnte bei den Wirtschaftskammerwahlen 2015 zwar Platz eins verteidigen, musste aber deutliche Verluste hinnehmen. Die großen Wahlsieger waren der Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender und die Grüne Wirtschaft.

Für Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, der für den Wirtschaftsbund in die Wahl ging, setzte es trotz Platz eins eine Niederlage - mehr dazu in WK-Wahl: Deutliche Verluste für Wirtschaftsbund (27.02.2015).

„Ziel war nicht mehr erreichbar“

Herk sieht das Minus aber nicht so dramatisch: „Wir waren natürlich in einer Größenordnung, die auch für normale Wahlen ein Ziel ist, das nicht mehr zu erreichen ist. Wir haben auch mehr Mitspieler am Markt, es gibt mehr Gruppierungen.“

Wahlbeteiligung leicht gesunken

Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur Kammerwahl 2010, von damals 49 auf jetzt 46,9 Prozent gesunken. Dennoch bedeutet das die zweitstärkste Beteiligung hinter Salzburg. Karlheinz Winkler vom SPÖ-Wirtschaftsverband, der bei dieser Wahl um 0,5 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent zulegen konnte, gibt die geringe Wahlbeteiligung trotzdem zu denken.

Er fordert eine Reform des Wahlsystems bei den Wirtschaftskammerwahlen: „Wir müssten schon die Briefwahl erleichtern und dann sollte die Wahl nur an einem Tag stattfinden. Durch die drei Wahltage und die verschiedenen Zeiten haben sich die Unternehmer heuer nicht mehr ausgekannt.“

RFW ist großer Wahlsieger

Am stärksten legte der Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender unter Erich Schoklitsch zu - der RFW wird mit zwölf Prozent zweitstärkste Kraft im Wirtschaftsparlament. Schoklitsch sieht die größte Herausforderung in den nächsten Jahren darin: „Die Wirtschaft braucht wieder Luft zum Atmen. Wir brauchen entsprechenden Zugang zu frischem Geld, sprich Bankkrediten, einen Kampf gegen die Bürokratie und für Verwaltungsreformen.“

Grüne Wirtschaft jubelt ebenfalls

Über große Gewinne jubelt auch die Grüne Wirtschaft. 8,4 Prozent bedeuten gegenüber der Wahl 2010 ein Plus von 3,2 Prozent - Landessprecher Harald Schenner will der steirischen Wirtschaft auch in den kommenden fünf Jahren einen grünen Stempel aufdrücken: „Wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass es Entlastungen für Kleinstbetriebe gibt und weiterhin dafür einstehen, dass es ökologische und nachhaltige Wirtschaftssysteme braucht.“

Bei der heurigen Wirtschaftskammerwahl gab es in der Steiermark übrigens 85.169 Wahlberechtigte Personen, vor zehn Jahren waren es um 28 Prozent weniger.

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