Fischotter & Co. dezimieren Fischbestand
Die Fischzuchtbetreiber fordern finanzielle Hilfe vom Land und eine Ausweitung des „letalen Vergrämens“, also des regulierten Abschießens.
Schäden seien nicht mehr tragbar
Der Fischotter, der Fischreiher und auch der Kormoran sind eine Bereicherung der Natur. Das sagten auch die Fischereibetreiber, zuletzt bei einer Tagung diese Woche in Graz. Anders als noch vor zwei, drei Jahrzehnten, als Fischotter und Konsorten noch sehr selten, teils auch nahezu ausgestorben waren, seien die Populationen zuletzt aber derart angestiegen, dass die von ihnen verursachten Schäden nicht mehr tragbar seien - mehr dazu in Steirische Fischbestände drastisch dezimiert (5.3.2013).
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„Explosionsartige Vermehrung“
„Wir übernehmen die Schäden, soweit es tragbar ist, aber wir verlangen von der Naturschutzabteilung ein Maß nach Augenmaß“, sagte Johann Kölbl vom Verband für Fischereiwirtschaft. „Wir haben eine letale Vergrämung für den Kormoran. Wir brauchen das gleiche für den Reiher und den Otter, der sich ohne natürlichen Feind explosionsartig vermehrt“, sagte Helfried Reimoser vom Teichwirteverband.
Finanzielle Unterstützung gefordert
Die heimische Fischereiwirtschaft fordert jetzt nicht nur eine Ausweitung des „letalen Vergrämens“, sondern auch finanzielle Unterstützungen des Landes, wie es sie etwa in Niederösterreich durchaus gibt - mehr dazu in Fischbestände: Bejagung soll überdacht werden (9.3.2014). „Bei den Fischottern ist das eine freiwillige Zahlung, es besteht kein Rechtsanspruch. Wir kommen damit aber halbwegs zurecht“, meinte Thomas Kainz, Fischereiwirtschaft in Niederösterreich.
Naturschützer sprechen von Hetzkampagne
Naturschützer sprechen allerdings von einer Hetzkampagne. Grund für den Rückgang der Fischbestände seien vielmehr die schlechten ökologischen Zustände der Flüsse und der naturfernen Bewirtschaftung der Gewässer.
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Bestände erheben lassen
Der für den Naturschutz zuständige Landesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) will die Bestände der Wildräuber nun erheben lassen: „Bei diesen Zählungen sind dann auch die Fischereibetreiber dabei, weil die offiziellen Zählungen ja angezweifelt wurden. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.“
Zudem könnte man das Fischereigesetz novellieren, doch da sei das Agrarressort und nicht der Naturschutz zuständig. Die Fischereiwirtschaft sagte, dass die ungestörte Ausbreitung der Fischräuber, ohne Eingriffe, bald einen wirtschaftlich nicht mehr gut zu machenden Schaden verursachen würde.