Februar brachte wieder Rekord bei Arbeitslosen

Schon wieder gibt es schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Im Februar 2015 waren laut AMS in der Steiermark mehr als 54.000 Menschen auf Jobsuche, so viele wie noch nie in einem Februar. Auch der Blick in die Zukunft sieht eher düster aus.

Ein Plus von 20 Prozent in Wien, ein Plus von zwölf Prozent in Salzburg, plus elf Prozent in Oberösterreich: Im Bundesländervergleich kam die Steiermark mit einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Februar des Vorjahres noch recht glimpflich davon - mehr dazu in Kein Ende des Anstiegs in Sicht (news.ORF.at).

Arbeitslosenquote

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APA/Herbert Pfarrhofer

Experten geben keine Entwarnung für 2015 - im Gegenteil: Es soll noch mehr Jobsuchende geben

Betriebe geben keine offenen Stellen

Trotzdem drängen mit 54.153 Menschen so viele wie noch nie in einem Februar auf den Stellenmarkt. „Wir haben ein ganz schwaches Wirtschaftswachstum, eigentlich ein Null-Wachstum. Die Betriebe investieren nicht, sie geben vor allem dem AMS keine offenen Stellen. Wir haben eine vollkommene Stagnation bei den zur Verfügung gestellten offenen Stellen“, sagte der Geschäftsführer des AMS Steiermark Karl-Heinz-Snobe.

Wer arbeitslos geworden sei, habe es ungleich schwerer, wieder einen Arbeitsplatz zu finden, so Snobe weiter: „Die Arbeitslosigkeit wird länger, und das ist der Grund, warum die Arbeitslosigkeit zunimmt.“ Die Zahl der Jobsuchenden stieg vor allem im Sozialbereich und in der Dienstleistungsbranche stark.

Stotternder Wirtschaftsmotor bremst Arbeitsmarkt

Der Bezirk Judenburg verzeichnet nach Graz das größte Plus an Arbeitslosen mit elf Prozent. Der Leiter der AMS Geschäftsstelle Judenburg, Günther Kaltenbacher, sagte, es mache sich gerade in dieser Region bemerkbar, dass die Wirtschaft massiv stottert: " Wir sind ja stark industriedominiert, und wir sehen auch, dass hier kaum Einstellungen vorgenommen werden."Besonders betroffen seien über 50-Jährige. Auch in der Region Feldbach zeigt sich, dass es ältere Arbeitnehmer bei der Jobsuche besonders schwer haben.

Einige wenige Lichtblicke

Laut AMS gibt es einige wenige kleine Lichtblicke, in denen die Arbeitslosigkeit leicht zurückging - in Gleisdorf, Feldbach, Weiz und Bruck an der Mur waren beispielsweise weniger Menschen auf Arbeitssuche: „Das hat aber vor allem mit Abwanderung zu tun. Wir haben in diesen Regionen weniger arbeitsfähige Menschen, vor allem in der Obersteiermark. Wir haben auch Gott sei Dank Wirtschaftsbereiche rund um Metallbetriebe, die Aufträge haben, wo arbeitslose Menschen wieder Jobs finden“, so Snobe. Mit einem Minus von fast sechs Prozent gab es in der Region Gleisdorf steiermarkweit den größten Rückgang an Jobsuchenden im Februar.

2.000 Arbeitslose mehr im Jahresschnitt

Auch für das ganze Jahr 2015 sei keine Entspannung in Sicht, so der Geschäftsführer des AMS Steiermark: „Wir rechnen mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um rund 2.000 Menschen im Jahresdurchschnitt 2015.“ Damit die Arbeitslosenzahlen sinken, muss sich laut Experten sowohl die österreichische als auch die internationale Wirtschaft erholen.

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