Sonnenfinsternis sorgt für Energieprobleme

Am 20. März gibt es in der Steiermark eine Sonnenfinsternis. Das Naturspektakel stellt die Energieversorger vor ganz besondere Herausforderungen, nimmt es doch allein in der Steiermark 9.000 Photovoltaikanlagen das Licht.

Drei Stunden lang wird sich am 20. März der Mond teilweise vor die Sonne schieben - damit fallen in der Steiermark 9.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 90 Megawatt aus.

Sonnenfinsternis

APA/Herbert Pfarrhofer

Die Sonnenfinsternis findet am 20. März von 9.36 bis 11.57 Uhr statt

Zu wenig und zu viel Strom

Die verlorene Energie muss mit einem Schlag von anderen Stromquellen ersetzt werden - konkret durch die Gaskraftwerke, die von der Energie Steiermark gesteuert werden, sagt Sprecher Urs Harnik: „Das ist die eine Herausforderung, und die zweite, die eigentlich die noch viel größere ist: Wenn der Mond sich dann wieder verzieht und schlagartig wieder Helligkeit eintritt, dann muss sozusagen das ganze System wieder hochgefahren werden, und das ist, was unsere Experten durchaus vor Herausforderungen stellt.“

„Ein herausforderndes Ereignis“

Auch wenn das Problem nicht ganz neu sei - Ausfälle von Solaranlagen würden auch an stark bewölkten Tagen immer wieder vor kommen, so Harnik; sehr wohl zum Härtetest könnte die Sonnenfinsternis dagegen im europäischen Stromnetz werden, an dem neben Österreich auch Deutschland mit besonders hoher Solardichte hängt: „Wenn es einen kleinen oder größeren Kollaps im deutschen Netz gibt, dann ist natürlich auch das Stromnetz in Österreich davon betroffen - hier muss man dann sehr rasch gegensteuern und die Ersatzkapazitäten ins Netz einspeisen. Hier sind wir durch eine sehr gute Präventionsarbeit und technische Expertise gut gerüstet, aber natürlich handelt es sich hier um ein durchaus herausforderndes Ereignis“, so Harnik.

Weniger Sonnenstunden, weniger Energieverbrauch

Doch nicht nur bei Sonnenfinsternis, ganz generell ist die Zahl der Sonnenstunden laut Zentralanstalt für Meteorolgie (ZAMG) rückläufig: Zwischen 100 und 200 Stunden weniger als im Schnitt der letzten 30 Jahre waren es im Vorjahr etwa in Graz, Zeltweg, Deutschlandsberg und Hartberg. Zugleich war 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen - womit auch weniger Energie gebraucht wurde.