Leoben: Abspaltung macht Wahl spannend

Im Bezirk Leoben will die SPÖ die Mehrheit halten, die ÖVP die Absolute der Sozialdemokraten brechen. In der Bezirkshauptstadt gibt es eine Spaltung der SPÖ, und es treten so viele Listen und Parteien an wie in keiner anderen Kommune.

Der Bezirk Leoben hat aufgrund der Gemeindefusionen jetzt 16 statt 19 Gemeinden, wobei Trofaiach, Gai und Hafning bereits im Jänner 2013 fusionierten; die Gemeinde Hieflau kam Anfang des Jahres zum Bezirk Liezen.

272 Mandate zu vergeben

Somit sind bei den diesjährigen Gemeinderatswahlen im Bezirk Leoben 272 Mandate zu vergeben. SPÖ und ÖVP treten in allen 16 Gemeinden an, die Freiheitlichen kandidieren in 13, Die Kommunisten in sechs und die Grünen in zwei Gemeinden - mehr dazu in Wer tritt wo an?.

Rekordkandidaturen in Leoben

In der Bezirkshauptstadt Leoben kandidieren zehn Listen und Parteien - so viele wie in keiner anderen Kommune. Für Spannung sorgt vor allem eine Abspaltung: Der SPÖ-Gemeinderat Leopold Pilsner steigt mit einer eigenen Liste in den Ring und will Bürgermeister Kurt Wallner als politischer Gegner die Stirn bieten - dieser ist aber sicher, die absolute Mehrheit halten zu können.

Sendungshinweis:

„Mittag in der Steiermark“, 12.3.2015

Pilsner wurde vom Bürgermeister im vergangenen Jahr „wegen Verdachts der Untreue“ als Wirtschaftsmanager der Stadt fristlos entlassen - zu Unrecht, wie er meint. Politische Rückendeckung bekommt er von Alt-Bürgermeister Konrad.

ÖVP-Spitzenkandidatin: Alle Zeichen auf Wechsel

Wenn sich zwei streiten, freut sich oft der Dritte - in diesem Fall könnte das Eva-Maria Lipp von der ÖVP sein. Sie rechnet aufgrund der Spaltung der SPÖ ganz nach oben zu kommen: „Nach dem Abgang von Altbürgermeister Konrad steht der Kurs auf Wechsel, und alle Umfragen sagen eigentlich, dass die absolute Mehrheit fallen wird. Als erfahrenste Spitzenkandidatin und auch mit einem sehr guten Team trete ich nun an, um Bürgermeisterin zu werden, um wieder für Leoben gestalten zu können“, so Lipp.

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Birgit Zeisberger berichtet über die Ausgangslage der Gemeinderatswahlen im Bezirk Leoben

Pilotprojekt Trofaiach auf dem Prüfstand

Interessant wird es auch in der Stadt Trofaiach, denn die Zusammenlegung mit Gai und Hafning im Jahr 2013 war sozusagen das Pilotprojekt der Gemeindefusionen - nun wird sich zeigen, wie die Bürger die Fusion sehen. In Trofaiach sind auch die Kommunisten stark vertreten - sie waren bislang mit 22 Prozent der Stimmen zweitstärkste Partei.

Spannung auch in Vordernberg

Die Gemeinde Vordernberg hätte ja mit Trofaiach fusionieren sollen, ist aber im letzten Moment ausgeschert, für Negativ-Schlagzeilen sorgte auch immer wieder das Schubhaftzentrum - Langzeitbürgermeister Walter Hubner (SPÖ) glaubt aber nicht, dass sich das auf die Wahlen auswirkt. Er hat derzeit 13 von 15 Mandaten, die will er auch halten. Vordernberg ist die einzige Gemeinde im Bezirk Leoben, in der die ÖVP nicht im Gemeinderat ist - das will die ÖVP mit Spitzenkandidat Thomas Emmerstorfer ändern.

ORF-Steiermark-Reporterin Birgit Zeisberger hörte sich zur aktuellen Ausgangslage im Bezirk Leoben um:

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