Erste Rücktritte und Verhandlungen

Die Gemeinderatswahlen sind geschlagen - vielerorts muss jetzt aber verhandelt werden: Es gibt bereits erste Rücktritte, und andere Bürgermeister verloren ihre Mehrheit und sind nun auf Partnersuche.

Bei den Gemeinderatswahlen 2015 am Sonntag gab es - landesweit - Verluste für SPÖ und ÖVP und Gewinne für die Freiheitlichen, ein leichtes Plus können aber auch die Grünen und die KPÖ verbuchen, ebenso wie die Namens- und Bürgerlisten - mehr dazu in Verluste für SPÖ und ÖVP, Gewinne für die FPÖ, in Alle Ergebnisse und Vergleichsdaten und in FPÖ verdoppelt Stimmenanteil (news.ORF.at). So unterschiedlich wie die Ergebnisse, so unterschiedlich sind auch die Reaktionen in den Parteizentralen: Sie reichen von Freude bis zu Enttäuschung - mehr dazu in Die Reaktionen der Landesparteien und in Bundesparteien halbwegs und sehr zufrieden.

Keine klaren Mehrheitsverhältnisse

In 53 Gemeinden ist angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat noch nicht klar, welche Partei den Bürgermeister stellen wird - mehr dazu in In 53 Gemeinden muss verhandelt werden. Etwa in Gratkorn oder auch in Pernegg: Hier warfen die bisherigen Ortschefs - in Gratkorn Ernest Kupfer (SPÖ) und in Pernegg Irmgard Hagenauer (SPÖ) - nach starken Stimmenverlusten das Handtuch und traten zurück - die jeweils Listenzweiten müssen jetzt mit den anderen Fraktionen verhandeln.

Wenn Zweite Erste werden wollen

Wobei mancherorts die Zweiten Erster werden wollen, etwa in Eggersdorf im Bezirk Graz Umgebung. Der Ex-ÖVP-Bürgermeister der Fusionsgemeinde Höf-Präbach Florian Taucher schaffte dort mit seiner Namensliste auf Anhieb acht Mandate; die ÖVP hat mit elf Mandaten zwar die Mehrheit, jedoch keine absolute - mehr dazu in Eggersdorf: Gemeindeinitiativen-Gründer punktete.

Taucher will Bürgermeister werden, und mithilfe der Freiheitlichen und der SPÖ könnte es gelingen: „Es wär’ vielleicht leichter, in Eggersdorf Entscheidungen umzusetzen, wenn wir mehr neue Leute im Team hätten.“

Schwierige Verhandlungen in den Kerngebieten

Schwierig dürften sich die Verhandlungen in vielen SPÖ-Kerngebieten gestalten, wo die Absolute verloren ging, etwa in Bruck oder in Mürzzuschlag - mehr dazu in FPÖ siegt in Bruck und Kapfenberg, oder auch in Zeltweg, Weiz und in Köflach - mehr dazu in Weststeiermark: Licht und Schatten für die SPÖ.

Mitunter fehlt - wie in Bruck - genau ein Mandat für die Mehrheit im Gemeinderat; SPÖ-Ortschef Hans Straßegger will aber mit allen fünf anderen Listen verhandeln, „und dann werden wir schauen, wer bereit ist mitzuregieren in der Stadt Bruck. Ich bin sicher, dass wir eine gute Lösung finden“.

Ähnlich ist die Situation im schwarzen Bad Radkersburg: Auch dort verlor die ÖVP die absolute Mehrheit, gerade ein Mandat fehlt. ÖVP-Ortschef Heinrich Schmidlechner will vor den Verhandlungen aber keine Vorlieben nennen: „Ich möchte die Gespräche mit allen abwarten und dann wird entschieden.“

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