AC Styria und Holzcluster entwickeln „Holzauto“
Eigentlich hat Holz im Fahrzeugbau eine lange Tradition, sagt Christoph Sammer von steirischen Automobilcluster AC Styria: „Das ist ja früher schon bei Pferdekutschen eingesetzt worden. Es ist aber zunehmend so geworden, dass im Auto gerade bei crashrelevanten Teilen das Holz nicht die optimale Version ist.“
Strengere Vorgaben - verbesserte Technologien
Doch die Experten sind überzeugt, dass Holz in Zukunft im Automobilbau wieder Fuß fassen wird - einerseits durch immer strengere Vorgaben der EU an die Automobilbauer in den Bereichen Nachhaltigkeit und Gewicht, andererseits durch ständig verbesserte Technologien für die Verarbeitung des Holzes: „Es gibt da ja sehr viele Unternehmen in der Steiermark, die auf Top-Niveau arbeiten und Holz so aufbereiten, dass man damit auch in der Automobilbrance arbeiten kann“, so Sammer.
Von der Mittelkonsole bis zu tragenden Teilen
Ein obersteirisches Unternehmen etwa hat bereits eine Gießform aus Holz für die Fertigung von Autoteilen entwickelt. Doch es bieten sich weit mehr Möglichkeiten für Holzteile sagt AC-Styria-Projektleiter Christoph Müller: „Holz könnte in verschiedensten Formen zum Einsatz kommen - zum Beispiel die Mittelkonsole, es könnte ein Türgriff sein, bis hin zu tragenden Teilen. Wir kennen das ja von Morgan, ein britischer Autohersteller, der seit Anfang 20. Jahrhundert sogar im Bereich der Karosserie Holz einsetzt.“
Ab 2020
Geschätzt könnten künftig fünf bis zehn Prozent aller Metall- oder Kunststoffteile in einem Auto durch Holz ersetzt werden, so Müller. Derzeit erforschen die steirischen Experten mit Unterstützung des Kompetenzzentrums für Holz und der Universität für Bodenkultur in Wien die technische und wirtschaftliche Machbarkeit dieses Ziels.
In weiteren Projekten wolle man dann ein Prototyp-Fahrzeug mit Holzteilen entwickeln, „und dann wirklich auch zu den Herstellern gehen und zeigen, welches Know-How wir in der Steiermark gebündelt haben, und dass wir da dann auch wirklich ab 2020 in Fahrzeugen Teile aus der Steiermark verbauen können“, so AC-Styria-Projektleiter Christoph Müller.