Digitaler Blaulichtfunk bald flächendeckend

Schon im Jahr 2009 hätte er in Österreich flächendeckend aktiv sein sollen, bisher ist er erst in drei Bundesländern im Einsatz - der digitale Blaulichtfunk. Die Steiermark wird im Sommer als viertes Bundesland mit dem Vollbetrieb starten.

Im Jahr 2001 stellte der damalige Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) das Projekt „Adonis“ vor, durch das der digitale Funk für Blaulichtorganisationen in ganz Österreich realisiert werden sollte - die Umsetzung scheiterte an Problemen mit den Ländern, den Kosten und der Technik.

Vier Jahre später wurde das Nachfolgeprojekt „Tetron“ vorgestellt: Polizei, Rettung und Feuerwehr sollten in Zukunft in einem gemeinsamen digitalen Netz funken; ab 2009 hätte dieses Netz flächendeckend in ganz Österreich im Einsatz sein sollen.

Steiermarkweiter Start im Sommer

Bisher wurde „Tetron“ allerdings nur in Wien, Niederösterreich und Tirol umgesetzt. Im Sommer will die Steiermark mit 351 Sendeanlagen als viertes Bundesland ausschließlich digital funken: „Von den 351 haben wir derzeit 320 in Betrieb. Die restlichen werden voraussichtlich bis Ende Juni fertig sein“, meint Kurt Kalcher, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes. Damit liegt man nicht ganz im Plan - eigentlich wollte man schon 2014 fertig sein.

Bis 2019 in ganz Österreich geplant

Aus Wien, Niederösterreich und Tirol gibt es positive Rückmeldungen zu „Tetron“: „Die Resonanz ist bei allen Einsatzorganisationen optimal. Grundsätzlich brauchen wir eine Flächendeckung, damit das gesamte System einen Sinn hat. Derzeit ist es so, dass in Oberösterreich, Salzburg und Burgenland die ersten Maßnahmen gesetzt werden“, verrät Kalcher; bis 2019 soll das System dann im gesamten Bundesgebiet im Einsatz sein.

Schon in den vergangenen Tagen sorgte „Tetron“ für Schlagzeilen: Der Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly soll in Zusammenhang mit diesem System 1,1 Millionen Euro erhalten haben; aufgrund einer Anklage ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft - mehr dazu in Blaulichtfunk: Anklage für Mensdorff-Pouilly (burgenland.ORF.at, 24.3.2015)

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