Aus für Skigebiet Hebalm

Vor zwei Wochen waren die Skilifte auf der Hebalm an der steirisch-kärntnerischen Grenze zum letzten Mal in Betrieb - vermutlich für immer, wie die Betreiber jetzt bekannt gaben. Immer mehr kleine Skigebiete kämpfen ums Überleben.

„Wir brauchen eine gewisse Frequenz, denn die Aufwendungen für die Beschneiung werden immer höher“, so der Geschäftsführer der Hebalmlifte, Clemens Spörk, in einem Bericht der „Kleinen Zeitung“.

Schlepplift steht kein Schnee

APA/dpa/Daniel Karmann

„Weniger Schnee heißt auch weniger Skifahrer“, so der Hebalm-Geschäftsführer

Immer weniger Skifahrer

Die allgemeine Entwicklung in den vergangenen Jahren geht laut Spörk allerdings in eine andere Richtung: „Die Tendenz bei den Gästen ist seit Jahren rückläufig, und die Saison wird immer kürzer.“ Ende der 80er-Jahre habe es 40 Prozent regelmäßige Skifahrer gegeben, derzeit seien es nur mehr vier Prozent.

Übernahme unwahrscheinlich

Bis 22. März waren auf der Hebalm ein Vierer-Sessellift und mehrere Schlepplifte im Einsatz. Nach der sehr kurzen abgelaufenen Saison beschloss nun der Malteser-Orden, der das Skigebiet betreibt, den Betrieb endgültig einzustellen. Da die Hebalm unter 1.400 Metern Seehöhe liegt, glaubt man beim Orden nicht an eine Übernahme durch einen anderen Betreiber - die Anlagen sollen verkauft werden. Von Seiten des Landes heißt es dazu, man werde verhandlungsbereit sein, sollte sich jemand mit einem schlüssigen Fortführungskonzept ans Land wenden.

Auch andere Skigebiete kämpfen ums Überleben

Aber auch andere kleinere Skigebiete vor allem im Süden des Landes kämpfen ums Überleben: Ein Extrembeispiel ist etwa die Stubalpe im Bezirk Voitsberg - seit 1960 findet hier ein kleiner Betrieb mit drei Liften statt; aufgrund schwieriger Bedingungen durch ständige Schneeverwehungen konnten die Lifte heuer nicht geöffnet werden.

Willibald Fuchs, der die Lifte vor sieben Jahren von der Gemeinde Maria Lankowitz gekauft hatte und seither betreibt, denkt laut übers Aufhören nach: „Wenn ich vom Land keine Unterstützung komme, sperre ich definitiv zu, weil ich das nicht mehr schaffe. Wenn ich keinen einzigen Tag aufsperren kann, pack ich das einfach nicht: Man hat Zahlungen, eine Pistenmaschine, die geleast ist, die Pacht ist zu zahlen.“

Land fördert Investitionen

Aus dem Büro von Tourismuslandesrat Hermann Schützenhöfer heißt es, dass das Land Investitionen fördern, aber nicht Abgänge abdecken könne. Seit dem Start einer Qualitätsoffensive für kleinere und mittlere Skigebiete im Herbst 2014 seien 20 Anträge eingegangen und deutlich über vier Millionen Euro an Fördergelder gewährt worden - mehr dazu in Land fördert kleine Skigebiete mit einer Mio. Euro (6.11.2014).

Wirtschaftskammer: Große sollen Kleinen helfen

Für Arthur Moser, den Fachgruppenobmann der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, ist es verständlich, dass das Land nicht den laufenden Betrieb sicherstellen könne; es sei auch Aufgabe der großen Skigebiete, den kleineren zu helfen, denn dort würde die wichtige Nachwuchsarbeit stattfinden. Marketingkooperationen gibt es bereits, künftig werde man die kleinen Gebiete weiter unterstützen, sagt Moser: „Es wird jetzt neu einen Pool geben, wo man Ersatzteile oder Maschinen ins Internet stellt, wo es die kleineren Skigebiete günstig erwerben können, oder auch Einkaufsgemeinschaften - so können wir den kleinen Skigebieten unter die Arme greifen.“

Aber auch Innovationsgeist und Kreativität werden laut Wirtschaftskammer in Zukunft ein Überlebensfaktor sein: „Es werden sicher auch die Regionen und Orte gefordert sein, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten, wie man sich in Zukunft den Fortbestand der einzelnen Lifte in den Regionen vorstellt“, so Moser.

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